Höxter (TKu). Neujahrskonzert, Heimatpreisverleihung und Neujahrsansprache des Bürgermeisters: Die Resonanz war groß. Mit 600 Besucherinnen und Besucher war die Residenz-Stadthalle in diesem Jahr wieder einmal ausverkauft. Vor dem Neujahrskonzert des Sinfonischen Blasorchesters begrüßte Bürgermeister Daniel Hartmann alle Gäste und hielt eine bewegende Neujahrsansprache. Bürgermeister Daniel Hartmann sprach von einem bewegenden Jahr, in erster Linie gemeint war damit die Landesgartenschau in Höxter, die gemeinsam zum Erfolg geführt hätte. 179 Tage lang wurde die LGS in der bundesweiten Öffentlichkeit positiv, weltoffen und herzlich präsentiert, so der Bürgermeister, der von einem „unvergesslichen Sommermärchen“ sprach, bei dem jede Besucherin und jeder Besucher ein ganz eigenes Erlebnis mit nach Hause getragen habe. Die Geschichte der Landesgartenschau ließ er noch einmal Revue passieren. Hartmann erinnerte aber auch an das Stadtfest „1200 Jahre Höxter“ oder an die Musikschule Höxter, die mit ihrer neuen Leiterin Klaudia Knapp nun auch offiziell bei der Stadt Höxter angesiedelt ist.

Nach den besten Wünschen für das neue Jahr reflektierte Hartmann die herausfordernden Festtage für die Freiwillige Feuerwehr und die Hilfsorganisationen, die während der Feiertage im Einsatz waren. Er würdigte ihren selbstlosen Einsatz und dankte den Familien, die auf ihre Liebsten verzichten mussten. Die Brandeinsätze in der Westerbachstraße sowie die vielen Einsätze rund um das Hochwasser der Weser und an weiteren Gewässern hätten die Männer und Frauen über das normale Maß hinaus gefordert und das fast rund um die Uhr an den Feiertagen, während die meisten Bürgerinnen und Bürger besinnlich Weihnachten gefeiert haben. Mit einem anerkennenden Applaus unterstrich auch der volle Stadthallen-Saal die Wichtigkeit der Unterstützung für die Hilfskräfte. Hartmann betonte dabei, dass Klatschen alleine aber oft nicht ausreiche.

Trotz der Erfolge mahnte Hartmann, dass Höxter keine Insel sei und vor globalen Herausforderungen stehe. Die Finanzen der Kommunen seien in Gefahr, und er rief zur konstruktiven Beteiligung aller auf, um gemeinsam die bevorstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Dennoch verbreitete Daniel Hartmann Optimismus für die Zukunft von Höxter. Er freute sich auf kommende Veranstaltungen und betonte, dass die Stadt nur dann ein blühender Ort sein könne, wenn alle gemeinsam an einem Strang zögen. Anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes appellierte Hartmann an die Demokratie und rief dazu auf, Vertrauen in die demokratischen Grundwerte zu haben. Er erinnerte an die aktuellen Herausforderungen, insbesondere den Krieg in der Ukraine und terroristische Angriffe, und betonte die Bedeutung der Demokratie als stabilen Rahmen für politische Entfaltung und Korrektur. Der Bürgermeister schloss seine Rede mit einem Appell zur Zuversicht und Optimismus für das neue Jahr, mit einem Dank an alle, die bei den Demonstrationen für die Demokratie ein Zeichen gesetzt haben. „Der Motor der Demokratie – der darf nicht stottern! Und was der Motor der Demokratie ist, das wissen wir alle – Unser Ehrenamt!“, betonte Hartmann. Während der anschließenden Verleihung des Heimatpreises des Landes NRW würdigte der Bürgermeister herausragende Projekte und das ehrenamtliche Engagement der Preisträger. Die eingegangenen Bewerbungen wurden von einer Jury gesichtet und ausgewertet. Alle Jurymitglieder seien auch diesmal wieder sehr davon angetan, wie vielschichtig die Bewerber den Begriff „Heimat“ interpretierten und lebten und wie vielfältig das ehrenamtliche sowie heimatliche Engagement in Höxter sei. Der Bürgermeister vergab nun einen ersten und einen zweiten Heimatpreis:

Der mit 1500 Euro dotierte zweite Platz im Wettbewerb um den Heimatpreis ging nach Bödexen, wo der Musikverein Bödexen als ausführendes Organ, stellvertretend für die ganze Ortschaft, aus dem „Haus des Gastes“ ein „Haus der Gemeinschaft“, bzw. ein „Haus der Demokratie“ entwickeln möchte. Neben der zeitgemäßen Umgestaltung der Haupträume für die musikalische Bildung sei den Verantwortlichen auch daran gelegen, einen dezidierten Treffpunkt für die Jugendlichen des Ortes zu schaffen. Den Preis nahm der ehemalige Vorsitzende des Musikvereins, Hubert Quest und sein Nachfolger, Lukas Lüdecke, entgegen. Mit den Mitwirkenden des Kulturvereins Bödexen „KulturArt“ sei dabei eine neue Generation von Ehrenamtlern aktiv, die neue Impulse setze und das dörfliche Leben stark präge. Dieses zukunftsorientierte Projekt werde zweifellos die Attraktivität des Hauses steigern und den aufstrebenden Ehrenamtlichen die nötige Basis geben, um auch künftig das Dorfleben weiter zu gestalten und zu bereichern, so der Bürgermeister.

Der Förderverein Landesgartenschau Höxter e.V. erhielt den mit 3500 Euro dotierten ersten Platz des Heimatpreises 2023 für sein besonderes Engagement und die Schaffung eines Ortes, der die Gemeinschaft in Höxter stärke. Dem Förderverein Landesgartenschau Höxter sei es gelungen, mit dem Platz der Ortschaften und der Murmelbahn an der Weser einen Ort zu schaffen, an dem sich die Besucher der Landesgartenschau und in Zukunft die vielen Touristen entlang des Weserradweges spielerisch über unsere Region informieren können. Daniel Hartmann dankte in dem Zusammenhang allen Ehrenamtlern, quasi allen „Elfern“, die während der Landesgartenschau aktiv gewesen sind. Den Heimatpreis nahm der erste Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Schöning, zusammen mit seinen Vorstandskollegen Anja Beineke, Dr. Arndt Mathias stellvertretend für die mehr als 900 Vereinsmitglieder entgegen unter Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauern.

Ein besonderes Dankeschön und ein Geschenk erhielt die Ideengeberin für die Landesgartenschau, die Bürgerin Friederike Pellengahr-Dannenberg. Als Landschaftsarchitektin hatte sie beruflich mit der Landesarbeitsgemeinschaft für Landesgartenschauen immer wieder zu tun. Als gebürtige Brenkhäuserin seien ihr die Gegebenheiten der Stadt hinreichend bekannt, wie Daniel Hartmann betonte. So setzte sie 2014 ihre Idee, im Weserbogen zusammen mit der Welterbestätte Corvey eine Landesgartenschau zu konzipieren, in ein fundiertes schriftliches Konzept um, ergänzte Hartmann. Eine ihrer Kernaussagen lautet: „Gartenschauen sind für eine Stadtgesellschaft identitätsstiftend“. Im Namen der Stadt Höxter dankte Bürgermeister Daniel Hartmann Friederike Pellengahr-Dannenberg ganz besonders.

Nach der Preisverleihung legte fulminant das Sinfonische Blasorchester los. Unter dem Titel "Signature" umfasste das abwechslungsreiche Musikprogramm Stücke wie "Valhalla" von James L. Hosay, "Silva Nigra – Szenen aus dem Schwarzwald" von Markus Götz, "Marche Americana" von Soeren Hyldgaard, "Signature" von Jan van der Roost, "Highlights from Chess" von Ulvaeus/Andersson, "Symphonic Highlights from Frozen" und "Coldplay in Symphony". Das Publikum war begeistert und erhielt nach starkem Applaus und Zugabe-Rufen auch noch zwei Zugaben von den 65 Musikerinnen und Musikern. Der Erlös des Konzertes wird wieder sozialen Zwecken in Höxter zugeführt. In diesem Jahr wird der Betrag aufgeteilt und ist unter anderem für den neu gegründeten Förderverein der Musikschule sowie weiteren sozialen Einrichtungen und Projekten bestimmt.

Fotos: Thomas Kube