Kreis Höxter (red). Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle steigt in Deutschland und damit auch im Kreis Höxter täglich an. Das Kreisgesundheitsamt weist deshalb auf die geänderten Richtlinien des Robert-Koch-Instituts hin, nach denen Corona-Tests durchzuführen sind. So sollten Menschen, die in der Pflege, Arztpraxen oder im Krankenhaus arbeiten oder zu einer Risikogruppe gehören bei Grippe- oder Erkältungssymptomen vorsorglich auf das Coronavirus getestet werden.

„Eine Labordiagnostik sollte grundsätzlich nur bei Krankheitszeichen zur Klärung der Ursache durchgeführt werden. Wenn man gesund ist, sich aber noch in der Inkubationszeit befindet – diese kann bis zu 14 Tage dauern – sagt ein negativer Test auf COVID-19 nichts darüber aus, ob man doch noch krank werden kann“, erklärt Dr. Ronald Woltering, Leiter des Gesundheitsamtes. „Zudem werden die Laborkapazitäten unnötig belastet.“

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, dass grundsätzlich nur Personen mit Krankheitsanzeichen getestet werden sollten, wie Fieber, Husten oder Kurzatmigkeit. Zusätzlich zu den Symptomen sollte eines der folgenden Kriterien zutreffen:

  • innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Fall 
  • Arbeit in der Pflege, Arztpraxen oder im Krankenhaus
  • erhöhtes gesundheitliches Risiko (z.B. Ältere oder Vorerkrankte) gehören.

Menschen, die diese Kriterien erfüllen, sollten sich bei Symptomen zuerst vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben und telefonischen Kontakt zu dem Hausarzt aufnehmen. „Auf keinen Fall sollten Sie bei Erkältungs- oder Grippesymptomen unangemeldet in eine Hausarztpraxis kommen“, sagt Dr. Woltering.

„Am Telefon erhalten Sie alle nötigen Informationen, ob und wie ein Text auf das Coronavirus bei Ihnen durchgeführt wird.“ Wenn der Hausarzt zu dem Entschluss kommt, dass ein Test auf das Coronavirus notwendig ist, stellt er den Patienten eine Überweisung aus. „Mit dieser Überweisung erhalten Sie eine Telefonnummer, unter der Sie beim Kreisgesundheitsamt einen Test-Termin vereinbaren können.

Sollten Sie nur milde Symptome zeigen und mobil sein, wird mit ihnen ein Termin im Diagnosezentrum der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen- Lippe in Brakel vereinbart. Dabei fahren Sie mit ihrem Auto in ein Zelt und ein Arzt führt den Abstrich bei geöffnetem Fenster durch. Sie müssen Ihr Auto also nicht verlassen“, so Dr. Ronald Woltering. „Eine andere Möglichkeit ist der mobile Diagnosedienst, der ebenfalls von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe betrieben wird. Sollten Sie aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht in der Lage sein, nach Brakel zu fahren, kommt der Arzt vorbei und führt den Test bei Ihnen zuhause durch, am besten direkt an der Haustür.“

Dr. Ronald Wolering betont, dass beide Testverfahren ausschließlich mit vorheriger Terminvergabe möglich sind: „Wer getestet werden soll, muss zuerst telefonischen Kontakt mit dem Hausarzt und dann mit dem Kreisgesundheitsamt aufnehmen.“

Online-Fragebogen der Charité

Wenn zum Beispiel der Hals kratzt und man das Gefühl hat, die Symptome könnten auf das Coronavirus hindeuten, wird nicht automatisch ein Test durchgeführt. „Derzeit gibt es auch eine gewöhnliche Grippewelle, außerdem sind viele Menschen einfach erkältet. Es muss nicht immer gleich Corona sein“, erläutert Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Woltering. Er empfiehlt die den digitalen Fragebogen der Charité, der auf der Website „covapp.charite.de“ verfügbar ist. Hier kann der Nutzer Fragen zu Symptomen und möglichen Kontakten beantworten und erhält nützliche Infos über das Risiko einer Infektion und das weitere Vorgehen.