Brakel (red). Auf der derzeit existierenden Großbaustelle „untere Lange Straße“ in Bad Driburg verbirgt sich doch ein nicht zu unterschätzender Interessenkonflikt. Da für Fahrzeuge aus östlicher Richtung vor der Bahn das Zeichen „Verbot der Einfahrt" angebracht ist, dürfen Fahrradfahrer und Führer von motorbetriebenen Tretrollern nicht einfahren und müssen zwangsläufig den Gehsteig benutzen, um in die Innenstadt zu gelangen. Dies betrifft eine Strecke von mindestens 250 m bis zum Rathausvorplatz, der nächsten erreichbaren öffentlichen Verkehrsfläche in Richtung Stadtmitte. Bis zur Kreuzung am Konrad-AdenauerRing sind es 310 m. Eine andere Möglichkeit die Innenstadt aus östlicher Richtung zu erreichen besteht nur über die Ortschaften Alhausen, Reelsen bzw. Siebenstern. Mit den erwähnten Verkehrsmitteln ist diese Strecke also völlig unzumutbar. Fahrradfahrer sind daher, nach Erachten des SPD-Fraktionsvorsitzenden Heribert Böger, förmlich ausgesperrt“, da eine "Geh- und Schiebestrecke von 230 bis 300 m unzumutbar ist“. Offenbar wird bei Fahrradfahrern, die die verbotene Einfahrt benutzen, kostenpflichtige Verwarnungen in Höhe von von 15,00 bis 30,00 € durch die Polizei ausgesprochen.

Herrn Böger wurde mitgeteilt, dass die Polizei versteckt in der Einfahrt zum Parkplatz des griechischen Restaurants „Athen“ gegenüber dem Verkehrsamt gezielt Radfahrer abpassen. Insbesondere werden auch Kinder und Jugendliche, die mit ihren Fahrrad vom Freibad kommend durch die Einfahrt in die Stadt fahren, abkassiert. Die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten liegt im Ermessen der Behörde. Angesichts dieser außergewöhnlichen Verkehrssituation, muß nach Erachten des SPD-Fraktionsvorsitzenden von der Verfolgung abgesehen werden. Hervorzuheben ist auch, daß im Bereich der Baustelle ein von der Fahrbahn abgesetzter Bürgersteig nicht mehr existiert. Es ist ausreichend Platz vorhanden, daß Fahrradfahrer ohne Gefahr für den entgegenkommenden Kraftfahrzeug-Verkehr die vorhandene Fläche benutzen können. Wegen der beschädigten Oberfläche können Fahrradfahrer ohnehin nur geringe Geschwindigkeiten fahren. In einem Anschreiben an den Landrat Herrn Friedhelm Spieker bat der SPD-Fraktionsvorsitzende darum, kurzfristig für Abhilfe zu sorgen. Dies könne durch das Zusatzzeichen für eine Zulassung des Radverkehrs in Richtung Innenstadt, oder die Anweisung an die Polizei, Ordnungswidrigkeiten wegen verbotswidriger Einfahrt von Fahrrädern nicht zu verfolgen, umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang ergänzt der SPD OV Vorsitzende Detlef Gehle, daß hingegen Raser mit erheblich überhöhten Geschwindigkeiten auf der Brunnenstraße und den angrenzenden Straßen augenscheinlich wohl nicht in einem angemessenen Maß kontrolliert und geahndet werden.