Kreis Höxter (r). Für den Kreis Höxter ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor zur Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und zur Belebung des Standortes. Dies bestätigen nun die aktuellen Zahlen, die im Rahmen des Projektes „Zukunftsfit Digitalisierung“ vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) mit Sitz in Berlin und München im Auftrag der OWL GmbH ermittelt wurden.

Demnach lag der touristische Gesamtumsatz im Kulturland Kreis Höxter im Jahr 2019 bei 241,6 Mio. Euro. Der Bereich der Übernachtungsgäste in gewerblichen Betrieben ab 10 Betten hatte mit 149,6 Mio. Euro den größten Anteil. Der Umsatz in Privatquartieren und im Bereich Camping lag bei 12,4 Mio. Euro und der Umsatz durch Tagesreisen bei 79,6 Mio. Euro.

„Die positiven Effekte des Tourismus drücken sich dabei nicht allein in den erwirtschafteten Umsätzen von u.a. Hotellerie, Gastronomie, Kulturanbietern und Einzelhandel aus.“, so Katja Krajewski, Tourismusreferentin bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbh (GfW). „Darüber hinaus sichert der Tourismus Arbeitsplätze in der Region, leistet einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität und ist ein wichtiges Argument für Unternehmen im überregionalen Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte. Dieses wiederum kann als Standortfaktor ausschlaggebend sein.“

Das unterstreicht auch das aus den Umsätzen resultierende Steueraufkommen, das sich im Jahr 2019 allein für Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer auf ca. 22,2 Mio. Euro belief. Dazu kommen noch durch den Tourismus hervorgerufene Gewerbesteuern, Grundsteuern, Zweitwohnungssteuern und Kurtaxen.

Auch vor diesem Hintergrund sind die Corona bedingten Einbrüche in der Tourismusbranche schmerzlich. Die ebenfalls vom dwif ermittelten Zahlen für das Jahr 2020 zeigen die Dramatik: Allein für die Monate März und April 2020 lag der Umsatzausfall im Kreis Höxter bei 29,7 Mio. Euro. Für die Monate März bis Dezember 2020 lag der Umsatzausfall im gesamten Reisegebiet Teutoburger Wald/OWL sogar bei 1,086 Mrd. Euro. Das ist ein Minus von mehr als 35 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Übernachtungsbereich hatte mit 48 Prozent das größte Minus, der Tagestourismus büßte rund 29 Prozent ein. Die errechneten prozentualen Ausfälle sind in vergleichbarer Höhe auch für den Kreis Höxter zu erwarten. Immerhin bezifferte das Statistische Landesamt IT.NRW den Rückgang bei den Ankünften im Kreis Höxter für 2020 mit einem Minus von 39 % und bei den Übernachtungen mit einem Minus von 34,1 %. Insgesamt wurden von Januar bis Dezember 159.936 Gästeankünfte und 761.310 Übernachtungen in gewerblichen Betrieben ab 10 Betten erfasst.

„Gerade in dieser Situation ist es wichtig, die touristischen Unternehmen optimal zu unterstützen“, betont GfW-Geschäftsführer Michael Stolte. „Aus diesem Grund informieren wir nicht nur über alle bereits angelaufenen und verfügbaren Hilfsprogramme von Bund und Land, sondern haben auch im März letzten Jahres einen fünfstelligen Betrag in eine Sonderkampagne des Teutoburger Wald Tourismus zum Restart des Tourismus investiert.“

Denn der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde wie regional Produzierende und Handwerksbetriebe: Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Deshalb lohnen sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur, in konkrete Produkte und in die touristische Vermarktung. „Um weitere attraktive Angebote für unsere Gäste zu schaffen, arbeiten der Kreis Höxter und die GfW aktuell an EU- und landesgeförderten Projekten für die Landesgartenschau 2023 sowie an der Ausschilderung neuer Themen-Radrouten und Infrastrukturmaßnahmen am Weser-Radweg.“, resümiert Stolte.