Brakel (red). Ein verheerender Brand hat am Sonntagnachmittag das ehemalige Hotel am Kaiserbrunnen in Brakel schwer beschädigt. Dichte Rauchwolken stiegen über der Stadt auf, als das seit 2014 leerstehende Gebäude in Flammen stand. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort und kämpfte bis in die Morgenstunden gegen das Feuer. Großeinsatz mit 120 Feuerwehrleuten: Um 16.10 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein. Zeugen hatten bemerkt, dass starker Rauch aus dem Gebäude drang. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, standen bereits große Teile des Komplexes in Flammen. Wegen der schnellen Brandausbreitung war ein Innenangriff nicht mehr möglich, sodass sich die Feuerwehr auf die Sicherung von außen konzentrierte. Mit Unterstützung aus Höxter und Bad Driburg waren insgesamt drei Drehleitern im Einsatz. 120 Feuerwehrleute aus fast allen Löschgruppen des Stadtgebiets waren vor Ort. Nur die Einheiten aus Siddessen und Auenhausen blieben zunächst in Bereitschaft. „Wir hatten eine massive Brandausweitung, das Feuer hat sich blitzschnell ausgebreitet“, erklärte Einsatzleiter Sven Heinemann.
Stundenlange Löscharbeiten – Bevölkerung gewarnt: Der dichte Rauch war kilometerweit sichtbar. Aufgrund der Geruchsbelästigung und möglicher Schadstoffe wurde die Bevölkerung per Warn-App Nina aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die dramatischen Löscharbeiten, mussten jedoch von der Polizei auf Abstand gehalten werden. Nachdem es der Feuerwehr zunächst gelungen war, die Flammen unter Kontrolle zu bringen, flammte das Feuer erneut auf. Besonders das Dach wurde von den Flammen stark beschädigt. Erst in den frühen Morgenstunden konnte „Feuer aus“ gemeldet werden.
Polizei ermittelt – Hotel sollte saniert werden: Neben der Feuerwehr war auch die Kriminalpolizei vor Ort. Die Polizei Höxter hat die Ermittlungen aufgenommen. „Wir stehen noch ganz am Anfang, befragen Zeugen und untersuchen die Brandursache“, erklärte Polizeisprecher Jörg Niggemann. Das Hotel am Kaiserbrunnen war im Jahr 2014 geschlossen worden und wurde in den vergangenen Jahren zu einem sogenannten „Lost Place“, der auch immer wieder Schaulustige anzog. Immer wieder drangen unbefugte Personen in das Gebäude ein, feierten Partys und hinterließen Spuren. Erst kürzlich hatte der neue Eigentümer angekündigt, das Hotel zu renovieren und mit Investitionen von mindestens 1,5 Millionen Euro wieder in Betrieb zu nehmen. Für die Feuerwehr Brakel war es nach dem Großbrand einer Tischlerei am Güterbahnhof in derselben Woche bereits der zweite kräftezehrende Einsatz binnen weniger Tage.
Foto: Feuerwehr Höxter