Nieheim (red). Ein verheerender Carport-Brand in Nieheim hat am frühen Sonntagmorgen die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Nieheim und Steinheim in Atem gehalten. Gegen 4.30 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle ein. Ein Holzschuppen sowie ein angrenzender Carport standen lichterloh in Flammen. Der Carport und zwei darunter geparkte Autos wurden vollständig zerstört. Trotz der schnellen Ausbreitung gelang es den Einsatzkräften, zwei angrenzende Wohnhäuser vor einem Vollbrand zu bewahren. „Da das Wohnhaus nur leicht beschädigt wurde und die Bewohner rechtzeitig geweckt werden konnten, kam es zu keinem Personenschaden“, teilte die Kreispolizeibehörde Höxter in einer Pressemitteilung mit. Als die ersten Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, war schnell klar: Die Situation erforderte eine sofortige Erhöhung der Alarmstufe. Stadtbrandinspektor Ulrich Engelke, der den Einsatz leitete, beschreibt die Lage: „Beim Eintreffen standen nicht nur der Carport und zwei Fahrzeuge in Vollbrand, sondern auch angrenzende Wohnhäuser waren massiv durch die Flammen bedroht.“
Mit einer Riegelstellung verhinderten die Feuerwehrleute eine weitere Ausbreitung. Erste Flammen hatten bereits die Dachkante eines Wohnhauses erreicht. Durch einen massiven Löschangriff mit mehreren C- und B-Rohren sowie einer Drehleiter aus Steinheim konnten die Einsatzkräfte Schlimmeres verhindern. Auslaufendes Benzin und Diesel erschwerten Löscharbeiten: Besondere Gefahr ging von den brennenden Fahrzeugen aus: Austretender Treibstoff erschwerte die Brandbekämpfung erheblich. Daher entschieden sich die Feuerwehrleute für einen gezielten Schaumangriff, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Die nachrückenden Kräfte aus Steinheim unterstützten mit ihrer Drehleiter, um die Dachhaut des Carports zu öffnen und versteckte Glutnester zu löschen. Weitere Feuerwehreinheiten aus Entrup, Eversen, Holzhausen und Merlsheim stellten Atemschutzträger für die kräftezehrenden Arbeiten zur Verfügung, heißt es von der Feuerwehr.
Um die Feuerwehrleute zu stärken, rückten die Malteser aus Brakel an. Sie versorgten die Ehrenamtlichen mit Heiß- und Kaltgetränken sowie Snacks. Zudem wurde der Logistik-Gerätewagen des Löschzugs Nieheim nachgefordert, um die benötigten Gerätschaften abzutransportieren. Gegen 10 Uhr war der Einsatz schließlich beendet. Die letzten Kräfte konnten nach rund fünfeinhalb Stunden anstrengender Arbeit wieder in Richtung Standort abrücken. Dank an alle Helfer Stadtbrandinspektor Engelke zeigte sich beeindruckt von der Leistung seiner Feuerwehrleute und der unterstützenden Kräfte: „Wir möchten uns ausdrücklich bei unseren Kameraden aus Steinheim und den Maltesern Brakel für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken. Dank des schnellen und professionellen Handelns aller Beteiligten konnte eine noch größere Katastrophe verhindert werden.“ Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 05271/9620 bei der Polizei in Höxter zu melden.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Steinheim