Brakel (red). Die Serie reißt nicht ab: Erneut brennen in Brakel Mülltonnen. Am 11. Dezember 2025 kurz vor Mitternacht brennt es Im Schild in Brakel. Zum sechsten Mal sind es Mülltonnen, die angezündet worden sind und sich gefährlich nah an einem Wohnhaus befinden. Der Leiter der Feuerwehr Brakel, Sven Heinemann, ist sauer und richtet mahnende Worte an die Verursacher: „Das sind keine Dumme-Jungen-Streiche!“ In der Nacht zu Freitag wurden mehrere Papiermülltonnen in der Straße Im Schild in Brand gesetzt. Die Feuerwehr konnte die Flammen rechtzeitig löschen und verhindern, dass das Feuer auf ein angrenzendes Wohnhaus übergreift. Die Tonnen standen, wie schon bei vorherigen Bränden, direkt an der Hausfassade. Besonders brisant: Nur kurze Zeit zuvor war der mutmaßliche Täter beinahe gefasst worden. Wie die Polizei Höxter mitteilt, wollte der Brandstifter am Donnerstagabend gegen 23.40 Uhr eine Mülltonne an der Südmauer anzünden. Ein Zeuge beobachtete die Tat und sprach den Mann an. Daraufhin ergriff dieser die Flucht. Der Zeuge alarmierte sofort die Polizei, doch der Täter konnte unerkannt entkommen.
Rund 15 Minuten später, gegen Mitternacht, schlugen der Brandstifter offenbar an anderer Stelle zu, diesmal erfolgreich. Es bestand Gefahr für Anwohner: Die Polizei und Feuerwehr warnen eindringlich vor der Entwicklung: „Das ist kein Kavaliersdelikt mehr. Das gefährdet Menschenleben und belastet die Einsatzkräfte!“ Die Brandstiftungen stellten nicht nur eine reale Gefahr für die Anwohner dar, sondern seien auch eine erhebliche Belastung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. „Es ist nervig, wenn man sich Nacht für Nacht mit sowas beschäftigen muss“, sagt Wehrleiter Heinemann. Die Brandserie hatte in der Nacht zu Sonntag, den 7. Dezember, begonnen. Dort brannten Mülltonnen in den Straßen Wolfskuhle, Burgstraße und Ostheimer Straße. In der Nacht zu Dienstag, den 9. Dezember, folgten weitere Brände in der Ostheimer Straße und am Kirchplatz. Nun kamen der versuchte Brand an der Südmauer sowie das Feuer in der Straße Im Schild hinzu.
Die Kriminalpolizei ermittelt seit mehreren Tagen und geht derzeit davon aus, dass alle Brände auf denselben Täter zurückzuführen sind. Eine endgültige Bestätigung dafür steht allerdings noch aus. „Wir sind dankbar für jegliche Art von Hinweisen, sofort oder auch im Nachhinein“, betont Polizeisprecher Jörg Niggemann. Ob Beobachtungen zur Tatzeit oder verdächtige Personen auf privaten Videoaufnahmen – jede Information könne entscheidend sein. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 05271/9620 entgegen. In akuten Fällen sollte der Notruf 110 gewählt werden. Zudem kündigte die Polizei an, in den Abend- und Nachtstunden weiterhin verstärkt im Brakeler Stadtkern präsent zu sein.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Brakel