Kreis Höxter (red). Die Betrugsversuche mit Schockanrufen am Telefon oder per Messenger-Diensten auf dem Smartphone reißen nicht ab. Allein am Donnerstag, 5. Mai, wurden der Polizei-Leitstelle in Höxter 28 solcher Betrugsversuche gemeldet. Auch in den Tagen zuvor gingen bereits etliche ähnliche Meldungen ein. Es kam glücklicherweise nicht zu Geldübergaben oder erfolgreichen Überweisungen.
In zwei Fällen war es aber denkbar knapp.
So wurde ein Ehepaar aus Brakel am Dienstag, 3. Mai, per WhatsApp kontaktiert. Die 66-jährigen Eheleute erhielten mehrere Mitteilungen, so dass sie glaubten, ihre Tochter habe eine neue Handynummer und könne wegen eines defekten Handy-Mikrofons nicht telefonieren. Weiteren Erklärungen, mit dem defekten Handy könne keine Überweisung getätigt werden, schenkten die arglosen Eheleute ebenfalls Glauben. So überwiesen sie eine ungerade Summe im vierstelligen Bereich, um der angeblichen Tochter den Kauf eines neuen Handys und eines Laptops zu ermöglichen.
Ein aufmerksamer Bankmitarbeiter befürchtete bei der Überprüfung der Überweisung einen Betrugsfall und meldete sich bei den Kontoinhabern. Nach einer Kontaktaufnahme mit der echten Tochter wurde der Betrugsversuch aufgedeckt. Eine Stornierung der Überweisung und Rückbuchung des Geldes konnte noch rechtzeitig von dem Mitarbeiter durchgeführt werden. Somit war kein Vermögensschaden entstanden.
Ebenfalls viel Glück hatte eine 85-Jährige aus einem Ortsteil von Bad Driburg. Sie fiel am Donnerstag, 5. Mai, auf einen Schockanruf herein. Die Betrüger gaben an, dass ihr Sohn einen Unfall verursacht hätte, bei dem ein Kind verstorben sei. Als Kaution für den Sohn wurden 24.000 Euro gefordert, die einem Kurier übergeben werden sollten. Die Betrüger setzten die Frau derart unter Druck, dass sie direkt bei der Bank das Geld abhob. Zur Übergabe kam es aber nicht: Als sie mit dem Geld daheim ankam, traf sie zufällig ihren Sohn an und der ganze Schwindel fiel auf. Anschließend wurde das Geld zur Bank zurückgebracht.
Die Polizei warnt weiterhin eindringlich vor diesen andauernden Betrugsversuchen. Auf ihrer Internetseite stellt die Kreispolizeibehörde Höxter ein Warn-Video zum WhatsApp-Betrug bereit, das auch per Smartphone heruntergeladen und direkt geteilt werden kann. Dieses kurze Video soll potentielle Opfer für diese Betrugsmasche sensibilisieren und ist hier zu finden: https://hoexter.polizei.nrw/Whatsapp-Betrug
Zudem besteht eine Informations- und Beratungsmöglichkeit bei Katharina Willberg von der Polizei Höxter unter der Telefonnummer 05271/962-0 sowie per Mail: