Bad Driburg (red). Eine große Welle von betrügerischen Schockanrufen hat am Donnerstag, 11. August, im Großraum Bad Driburg für Unruhe gesorgt und auch den Beamten der echten Polizei einen einsatzreichen Nachmittag beschert. Mehr als 50 Betrugsversuche wurden der Leitstelle der Polizei Höxter innerhalb weniger Stunden gemeldet, in allen bekannten Fällen ist es aber beim Versuch geblieben und kein finanzieller Schaden entstanden. In einem besonders bemerkenswerten Fall stand ein Mann mit 30.000 Euro in bar vor der Polizeiwache Bad Driburg.
Die Masche war in den meisten Fällen ähnlich: Ein unbekannter Anrufer meldete sich, gab sich als Polizist aus und behauptete, die Tochter hätte eine schweren Unfall verursacht. Nur die Zahlung einer Geldsumme könnte sie vor einer Haft bewahren.
In den meisten Fällen reagierten die geschockten Angerufenen richtig und brachen das Gespräch direkt ab, manche schöpften erst im weiteren Gesprächsverlauf den Verdacht, dass es sich dabei um einen Betrugsversuch handelt. Zu einer erfolgreichen Geldübergabe kam es aber in keinem bekannten Fall.
Einen Mann in Bad Driburg brachten die Betrüger immerhin so weit, tatsächlich die Summe von 30.000 Euro bereitzustellen. Dieses Geld sollte er zunächst bei der Staatsanwaltschaft Paderborn hinterlegen, dann sogar zur Staatsanwaltschaft Gelsenkirchen bringen. Daraufhin wurde der Angerufene aber stutzig und entschloss sich, mit dem Geld zunächst zur Polizeiwache Bad Driburg zu fahren, um sich dort zu vergewissern. So flog der Betrug auf und wurde zur Anzeige gebracht.
Insgesamt sorgte die Welle von Schockanrufen gestern bei der Polizei Höxter für 21 Einsätze. In 15 Fällen wurde eine Anzeige aufgenommen, in weiteren Fällen aufklärende Gespräche geführt. Die Polizei rät weiterhin dazu, grundsätzlich misstrauisch zu sein, wenn sich ein unbekannter Anrufer meldet. Spätestens, wenn nach Geld und Wertsachen gefragt wird oder vertrauliche Daten abgefragt werden, sollte das Gespräch abgebrochen und die echte Polizei über den Notruf 110 verständigt werden.