Bad Driburg (red). Alle Radfahrer kennen es: das mulmige Gefühl, an parkenden Autos vorbeizufahren. Jederzeit könnte sich eine Tür öffnen.
Genauso wie das Gefühl, wenn ein LKW in direkter Nähe mit 50 km/h vorbeifährt und man nur durch Farbe und nicht durch eine echte Barriere getrennt wird. Kinder würde man hier nicht gerne fahren lassen. Und viele Erwachsene scheuen solche Situationen so sehr, dass sie lieber gar nicht das Rad nutzen.
Diese Situation wollen wir GRÜNE am Konrad-Adenauer-Ring unbedingt vermeiden.
Die Hauptdurchfahrtsstraße zählt mit über 10.000 Fahrzeugen jeden Tag zu den am meisten befahrenen in ganz Bad Driburg - sogar noch vor der B64.
Die Verwaltung hat eine Planung vorgelegt, die für Radfahrer wie Autofahrer hochproblematisch ist. Auf der gesamten Strecke finden sich Parkplätze. Diese gefährden einerseits die Radfahrer. Gleichzeitig nimmt diese Parkspur wertvollen Platz, so dass für Autos Linksabbiegerspuren entfallen. Probleme wie am McDonald's: vorprogrammiert.
Wir GRÜNE haben im Bauausschuss daher beantragt, einen baulich geschützten Radfahrstreifen zu bauen, der nicht von Autos überfahren werden kann.
Genauso sieht es das einstimmig beschlossene Radwegekonzept der Stadt Bad Driburg auch als eine von nur zwei Möglichkeiten vor.
Die Mehrheit im Bauausschuss hat aber diesen Kompromissvorschlag der GRÜNEN nun abgelehnt.
Stattdessen sieht der Auftrag an die Planer vor, einen ungeschützten Radfahrstreifen einzuplanen. Dieser bietet aber ähnlich wie bei den gestrichelten Linien des Radschutzstreifens entlang der Pyrmonter Straße und der Brunnenstraße keine große Schutzwirkung.
Auch hierbei können PKW und LKW über den Streifen fahren.
In einer idealen Welt würden sich alle an die Verkehrsregeln halten und Radfahrenden ausreichend Platz lassen. Unsere Erfahrung sieht anders aus.
Bernd Blome, Mitglied im Bauausschuss macht klar: "Es ist eine verpasste Chance, die Weichen in Richtung sicherer Radverkehr zu stellen. Der Beschluss bleibt deutlich hinter den Möglichkeiten und dem eigenen Anspruch des Radverkehrskonzepts des Rates zurück."
Der Konrad-Adenauer-Ring hätte ein Glücksgriff werden können.Nicht nur ist die Straße breit genug um Radverkehr, Busverkehr, Autoverkehr und Fußgängern jeweils genug Platz zu geben.
Darüber hinaus kostet es die Stadt auch nur wenig, immerhin wird die Maßnahme hoch gefördert.
Noch ist die Planung nicht final. Im Frühjahr 2024 gibt es eine letzte Chance, damit der Konrad-Adenauer-Ring einen modernen, sicheren und einladenden Radweg erhält. Wir wollen mit allen demokratischen Fraktionen und der Verwaltung darauf hinarbeiten, dass sich die Planung bis dahin doch noch zum Guten wendet. Wir hoffen, dass sich am Ende das gelungene Radkonzept durchsetzt.
Foto: GRÜNE Bad Driburg