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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten
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Brakel (r). Dass eine Pflegeschule mit knapp 300 Schülern und Studenten in einem ländlichen Raum wie dem Kreis Höxter immer wieder vor neuen Herausforderungen steht und vor allem mit Innovation bei den jungen Leuten punkten muss, weiß auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek. Gemeinsam mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Haase hat sie das Bildungszentrum der KHWE in Brakel besucht – und sich dabei von dem Projekt "Virtual Reality in der Pflege" begeistern lassen.

Dank an Christian Haase
KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes empfängt den hohen Besuch aus Berlin persönlich und gibt stolz einen kleinen Einblick über Zahlen, Daten und Fakten des Unternehmens als größtem Arbeitgeber im Kreis Höxter. "Neben den etwa 80.000 Patienten, die wir jährlich ambulant und stationär medizinisch versorgen, tragen wir auch für mehr als 2800 Mitarbeiter eine große Verantwortung", sagt Jostes und bedankt sich bei Christian Haase für die verlässliche Unterstützung und den festen Rückhalt aus Berlin.

Für den Bundestagsabgeordneten sind regelmäßige Besuche bei der KHWE eine Selbstverständlichkeit. "Mir liegen die Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Kreis Höxter am Herzen und ich möchte mich voll dafür politisch auf allen Ebenen einsetzen, unsere gute medizinische Versorgung in meiner Heimat aufrechterhalten zu können", sagt er.

Anbau für das Bildungszentrum
Nicht nur der Pflegeberuf, sondern auch die Pflegeausbildung müssen attraktiver werden. "Wir möchten unserem Nachwuchs etwas bieten", sagt Jostes weiter und berichtet über die derzeit laufenden Bauarbeiten für einen dreigeschossigen Anbau am Standort Brakel, wodurch die Schule insgesamt mit 2000 Quadratmetern doppelt so groß sein wird. 3,6 Millionen Euro werden in dieses Bauprojekt als Meilenstein des Brakeler Bildungszentrums investiert. Vor allem für seine innovativen Lehransätze und das Digitalisierungskonzept erhält das Bildungszentrum der KHWE eine finanzielle Förderung von 1,8 Millionen Euro aus dem Regionalentwicklungsprojekt EFRE der Europäischen Union. Bei einer Begehung der Baustelle konnte sich die Bundesbildungsministerin selbst ein Bild von dem Millionenprojekt machen. Auch Bürgermeister Hermann Temme und MdB Christian Haase zeigten sich vom Stand der Bauarbeiten am Bildungszentrum beeindruckt.

"Skill Labs" und "Virtual Reality"
In dem Neubau werden unter anderem so genannte "Skill Labs" geschaffen – Kranken- und Pflegezimmer mit modernster medizinischer Ausstattung, in denen die Schüler realitätsnah üben können. Damit soll das praktische Lernen weiter gefördert werden. "Es geht vor allem darum, die Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Schüler von Anfang an zu fördern und das nicht nur in praktischen Ausbildungseinheiten im Krankenhaus, sondern auch bei uns im Bildungszentrum", sagt Schulleiterin Ute Pägel. Zusätzlich werden Schüler und Klassenräume mit Tablets ausgestattet und sowohl im "alten Teil" des Bildungszentrums als auch im Neubau elektronische Tafeln installiert.

Darüber hinaus wird derzeit in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Stadtverband Herford an einem neuen Projekt gearbeitet, mit dem Virtuelle Realität (VR) Einzug ins Klassenzimmer erhalten soll. Dabei sollen sowohl die Lehrkräfte als auch die Auszubildenden des Bildungszentrums Lerninhalte für den virtuellen Schauplatz selbst gestalten und produzieren.

"Virtual Reality" erlaubt die Ausbildung in der Pflege auch unter extremen Bedingungen und in Krisenzeiten: Die Auszubildenden können unabhängig von Ort und Zeit mit mobilen VR-Headsets auf jegliche virtuelle Inhalte zugreifen. Geschäftsführer Christian Jostes: "Damit kann jederzeit Abstand eingehalten werden, auch wäre in besonderen Krisensituationen kein Präsenzunterricht notwendig."

Austausch mit Azubis
Bundesministerin Anja Karliczek zeigt sich an diesem Nachmittag volksnah und sucht aktiv das Gespräch mit den Auszubildenden des Bildungszentrums. "Was möchten Sie mir konkret mit auf den Weg nach Berlin mitgeben?", fragt sie in die Runde der Schüler und erhält prompt eine direkte Antwort: "Wir wünschen uns weiterhin die beste praktische Ausbildung, die wir bekommen können", sagt eine der Schülerin selbstbewusst – auch wenn sie ihre Ausbildung nicht in Hamburg oder München absolvieren, sondern in Brakel im Kreis Höxter. "Genau dafür ist auch das Virtual-Reality-Projekt bestens geeignet, damit heben wir uns von anderen Pflegeschulen ab. Wir sind stolz darauf, an diesem Projekt aktiv mitarbeiten zu dürfen", sagt die Schülerin im Gespräch mit der Bundesministerin weiter.

Anja Karliczek zeigt sich beeindruckt, welche neuen Ansätze in der Pflegeschule der KHWE bereits umgesetzt wurden und welche zukunftsweisenden Projekte dort gemeinsam gestemmt werden. "Das VR-Projekt zeigt, dass die Krankenhaus-Wirklichkeit von der virtuellen Realität kaum mehr zu unterscheiden ist", sagt Karliczek, setzt sich kurzerhand selbst eine VR-Brille auf und schaut sich die ersten virtuellen Lernmodule an.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Brakel
Am Ende ihres Besuchs bei der KHWE trägt sich die Ministerin auf Wunsch von Bürgermeister Hermann Temme und im Beisein von Christian Jostes, Marcel Giefers (Vorsitzender Verwaltungsrat KHWE), Christian Haase und Ute Pägel in das Goldene Buch der Stadt Brakel ein. "Danke für diesen schönen Nachmittag bei Ihnen in Brakel", verabschiedet sich Anja Karliczek mit warmen Worten, "ich freue mich, wenn ich die KHWE nach Fertigstellung des Neubaus noch einmal besuchen darf."

Foto: KHWE

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