Brakel (red). Der Klimaschutz wird seit vielen Jahren bei der Stadtverwaltung in Brakel großgeschrieben. Mit zahlreichen Maßnahmen setzt sich die Kommune für das Zukunftsthema ein. Bei allen Belangen der Verwaltung wird das Thema Klimaschutz mitgedacht und soweit wie möglich berücksichtigt. Die Verwaltung lässt sich dazu regelmäßig von der Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH auditieren und überprüfen. Erneut hat Brakel daher aktuell den begehrten European Energy Award (EEA) in der höchsten Kategorie erhalten. Ausgezeichnet wurde die Kommune bereits zum fünften Mal. Bei der Preisverleihung in Düsseldorf hat Mona Neubaur, NRW-Wirtschaftsministerin, den Preis an Bürgermeister Hermann Temme übergeben.
Im Kreis Höxter ist Brakel bislang die einzige Kommune, die sich für den EEA auditieren und zertifizieren lässt. Deutschlandweit haben sich 273 Städte und 58 Kreise an der letzten Überprüfung beteiligt. In der höchsten Kategorie Gold sind davon nur 22 Städte ausgezeichnet worden und Brakel zählt dazu. Bürgermeister Hermann Temme freut sich sehr über den Erfolg und hat den Preis am 24. April in Düsseldorf entgegengenommen. „In Brakel ziehen beim Klimaschutz alle an einem Strang: Verwaltung, Politik, Industrie, Handel, Bildungsträger, Bürgerinnen und Bürger. Auf dieses Wir-Gefühl beim Klimaschutz kann Brakel sehr stolz sein“, so Hermann Temme.
In der Stadtverwaltung Brakel kümmert sich ein Team mit Vertretern aus den unterschiedlichen Fachbereichen um das Thema. Alexander Kleinschmidt, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, ist Leiter des Energieteams bei der Stadt Brakel. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit kommt der Stadtverwaltung zu Gute. „Das Thema Klimaschutz wird in allen Fachbereichen mitberücksichtigt“, so Thomas Greger, Klimaschutzmanager der Stadt Brakel. „Vom Beschaffungswesen über das Gebäudemanagement bis hin zum Straßenbau wird der Klimaschutz immer einbezogen.“
Die Teilnahme am European Energy Award ist eine Selbstverpflichtung zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit, die von dem EEA-Gremium objektiv überprüft und zertifiziert wird. Es werden unterschiedliche Kategorien auditiert. Beispiele für Handlungsfelder, die in Brakel ausgezeichnet wurden, sind unter anderem eine kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz der kommunalen Gebäude und Einrichtungen, der Ausbau von Erneuerbaren Energien, Renaturierungsmaßnahmen, der Bürgerwald, Baumpatenschaften, der Ausbau von Radwegen und der E-Ladeinfrastruktur, ein dichtes Netz von Beratungsangeboten sowie Weiterbildungen auch an Kitas und Schulen.
„Für mich ist das Thema ein Herzensanliegen für die Stadt Brakel. Wir haben Klimaschutz in unserer Verwaltung bereits in den 90er Jahren in die städtischen Maßnahmen einbezogen“, erläutert Bürgermeister Hermann Temme. Die Menschen in Brakel profitieren ganz konkret von den vielfältigen Klimaschutzaktivitäten ihrer Stadtverwaltung, beispielsweise durch spezielle Förderprogramme für klimafreundliches Bauen in Neubaugebieten sowie die Verbesserung im Bereich Fuß- und Radverkehr. Darüber hinaus werden in der Innenstadt Lebens-, und Aufenthaltsqualität für die Bürger erhöht. Beispiele dafür sind Maßnahmen zur Begrünung und Kühlung sowie Orte zum Verweilen.
Außerdem bietet die Stadtverwaltung spezielle Beratungsangebote zum Klimaschutz. Sie schafft auch Grundlagen und Planungssicherheit für die Wärme- und Energiewende, Stichwort hierbei ist die kommunale Wärmeplanung. Daneben gibt es in Brakel zahlreiche Klimaschutz-Aktionen, wie beispielsweise Baumpflanzungen, Obstpresstage, das Stadtradeln und verschiedene Klima- und Umweltschutz-Wettbewerbe. „In den Klima-, und Umweltschutz müssen wir zunächst einmal investieren. Aber die Maßnahmen führen langfristig zu Einsparungen von Energie und Geld. Wir müssen uns als Kommune an den Klimawandel anpassen, um negative Auswirkungen zu begrenzen. In der Wissenschaft herrscht Konsens darüber, dass die Kosten durch die Folgen des Klimawandels um ein vielfaches höher liegen werden als die Maßnahmen gegen den Klimawandel. Von der Lebensqualität ganz zu schweigen“, sagt Thomas Greger.
Foto: EEA