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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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Höxter (TKu). Großformatige Porträts mutiger Frauen sind ab sofort für sieben Wochen im Archäologiepark ausgestellt. Die LandFrauen des Kreises Höxter holten die Outdoor-Ausstellung „Fearless Women“ des Warsteiner Künstlers Oliver Schäfer in den Huxarium Gartenpark. Die erste schwarze First-Lady Michelle Obama, Mode-Ikone Iris Apfel oder die polarisierende Sängerin und Schauspielerin Lady Gaga: Künstler Oliver Schäfer aus Warstein malt furchtlose Frauen. 18 seiner großformatigen Porträts sind bis zum 7. Juli 2024 im Huxarium Gartenpark Höxter zu sehen. Die wetterfesten, knallbunten Drucke sind einen Quadratmeter groß und entlang des Holzstegs im Archäologiepark aufgestellt.

Geschäftsführerin Katja Hübner von den LandFrauen des Kreises Höxter sah die Ausstellung im Kreis Soest. „Ich war von diesen Bildern so begeistert, dass ich sie unbedingt auch hier zeigen wollte. Die Ausstellung bietet eine tolle Möglichkeit, Frauen und deren Geschichten sichtbar zu machen und darüber zu verschiedenen aktuellen Themen ins Gespräch zu kommen“, hieß es von Katja Hübner. Als Ort habe sich der Huxarium Gartenpark angeboten, wo sich die LandFrauen zur Landesgartenschau sehr erfolgreich eingebracht hatten. „Das ist der ideale Platz dafür, die Bilder haben ein so großes Format, dafür braucht es einfach Fläche“, so Katja Hübner weiter. Außerdem passe die Ausstellung perfekt zum neuen Programm der LandFrauen, das unter dem Titel „Mut für Morgen“ steht. „Oliver Schäfer zeigt Frauen, die in den verschiedensten Epochen und Lebenssituationen Mut bewiesen haben.“

Oliver Schäfer kommt gebürtig aus Warstein, studiert mittlerweile in Essen Kunst auf Lehramt. Seit 2016 widmet er sich der Serie über starke Frauen – darunter bekannte und weniger bekannte, wie die Iranerin Marzieh Ebrahimi, die einen Säureanschlag überlebt hat, die Primatenforscherin Jane Goodall und die Anti-Atom-Aktivistin Helen Caldicott. Einige der Frauen haben Schäfer sogar aufgrund der Bilder kontaktiert, so schrieb ihm zum Beispiel die inzwischen verstorbene Iris Apfel. Die Bilder sollen andere Menschen inspirieren, für sich selbst zu stehen und sich für gesellschaftliche Themen zu engagieren. Es geht um Gleichberechtigung, Bildungschancen, Antisemitismus, aber auch um Frauenfeindlichkeit bis hin zu Missbrauch und Gewalt. Oliver Schäfer wählt Frauen aus, die etwas bewegt haben, die die Gesellschaft verändert haben. Am Anfang steht immer ein Zitat der jeweiligen Frau, geschrieben auf die Leinwand, das den Anfang des Bildes darstellt. Wenn man am Ende jedoch genau hinschaut, schimmern bei den Bildern immer noch die Buchstaben durch. Es gehe Oliver Schäfer weniger um das äußere Erscheinungsbild, sondern vielmehr um die innere Haltung.

Kombiniert werden die Kunstwerke mit Kurzbiografien, die von der Kulturjournalistin Diana Ringelsiep geschrieben wurden. Auf Tafeln lesen die Ausstellungsbesucher und -besucherinnen zum Beispiel von Emilie Schindler, die gemeinsam mit ihrem Mann Oskar während des Holocaust über 1.200 Menschenleben rettete. Oder sie erfahren etwas über Malala Yousafzai, die pakistanische Aktivistin und jüngste Friedensnobelpreisträgerin. Ihr Porträt war übrigens das allererste Bild der Reihe. Oliver Schäfer, der schon als Achtjähriger einen Zeichenkurs belegte, entdeckte als Jugendlicher das Malen neu. Als er das Porträt-Malen erlernen wollte, fiel ihm bei der Suche nach geeigneten Modellen auf, dass Männer die Medien beherrschen. Damals wurde Donald Trump in den USA zum Präsidenten gewählt, Machthaber wie Putin, Erdogan und Kim Jong-un waren ständig in den Schlagzeilen. „Wo sind die starken Frauen, warum sind die nicht in solchen Positionen“, fragte sich Oliver Schäfer. Das gab den Anstoß zu der Serie, die beispielsweise auch schon im Essener Grugapark ausgestellt wurde. Immer sind es Frauen, deren Lebensgeschichte Oliver Schäfer inspirierend findet, weil sie ein positives Beispiel geben, das Hoffnung macht. Und davon gibt es viele: „Ich habe eine lange Liste von Namen, die in die Serie passen könnten“, sagt der junge Warsteiner.

Huxarium-Geschäftsführerin Claudia Koch freut sich sehr, dass der Archäologiepark dank der LandFrauen zur Open-Air-Galerie wird. „Zusätzlich zur Alltagsmenschen-Ausstellung in der Innenstadt haben wir damit eine weitere tolle Freiluft-Kunstausstellung in dieser Saison in Höxter.“ Dass die LandFrauen für die „Fearless Women“ den Archäologiepark ausgewählt haben, sei eine große Bereicherung.

Kostenlose Begleitvorträge:

Zu der Ausstellung „Fearless Women“ werden auch kostenlose begleitende Vorträge angeboten, diese beginnen jeweils um 18:00 Uhr ebenfalls im Archäologiepark: Los geht es am Dienstag, den 4. Juni 2024 mit Katharina von Ruschkowski unter dem Thema: „Grundgesetzlich gut – Warum Gleichberechtigung auch 75 Jahre später noch hochaktuell ist“. Am Donnerstag, den 27. Juni 2024 referiert Sandra Legge: „Glück ist nicht käuflich - Anregungen zum nachhaltigen und glücklichen Leben“ und am Mittwoch, den 3. Juli 2024 findet eine Finissage mit Prof. Erika Rosenberg-Band statt: „Meine Freundschaft zu Emilie Schindler“. Weitere Infos zum Thema gibt es auch auf der Internetseite des Künstlers unter: http://oliverschaefer.art.

Foto: Thomas Kube

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