Bad Driburg (red). Die Schützenfesttage in Bad Driburg sind nun vorbei. Der neue Vorstand der Bürgerschützengilde unter Oberst Detlef Gehle bestand seine „Feuertaufe“, so konnte man es in der Stadt vernehmen.
Es gab aber nicht zu unterschätzende Herausforderungen; hier sei der zuvor nicht eingeplante Marsch durch den Kurpark zu nennen. Da sich eine Institution nicht an zuvor getätigte Absprachen hielt, musste vor Ort gemeinsam mit der Polizei binnen Minuten eine Entscheidung zu einer alternativen Marschstrecke gefunden werden. Die wunderschöne Marschstrecke von den Mineralquellen durch Lange Straße, Brunnenstraße und den Kurpark, kam sehr gut bei den Bürgern an, und überraschte zugleich.
Mit dem jungen Kronprinzenpaar nebst Hofstaat, dem Kinderkönigspaar und den Würden- und Insignien Trägern, wie beispielsweise der ersten Wanderkettenträgerin in der Geschichte der Bad Driburger Schützen, Sarah Linke, konnte ein rundum gelungenes Fest gefeiert werden. In der Stadt und auf dem Schützenplatz war die Stimmung ausgezeichnet und fröhlich. Menschen sind aufeinander zugegangen und konnten den anstrengenden Alltag ein wenig vergessen.
Auch vor 75 Jahren, galt es eine „Feuertaufe“ zu bestehen. Der damalige neue Vorstand unter Führung von Oberst Robert Heinemann stand ebenfalls vor den noch größeren Herausforderungen der Nachkriegszeit. Sicherlich war es damals nach den Wirren des Krieges nicht einfach ein Königspaar zu finden, aber man blickte voller Zuversicht nach vorn und wagte den Neuanfang.
Mit der Ehefrau des Metzgermeisters Hans Heinemann, Käthe, und Stadtdirektor Johannes Engels konnte die Gilde ihr erstes Königspaar nach dem Krieg präsentieren. Damals, vor 75 Jahren, haben die Bad Driburger Schützen in der Scheune des Gräflichen Rittergutes ihr Fest gefeiert, da das Schützenhaus 1945 abgerissen worden war. Das Königsfrühstück fand, in dem Rittergut gegenüberliegenden Wiener Hof statt. Ebenso die Kaffeevisite der Königin, denn in 1949 konnte man den Gräflichen Park nicht nutzen, da das „Bad“ von der britischen Besatzungsmacht besetzt war.
Glaubt man jedoch den Erzählungen, war es ein rundum gelungenes Fest. Heute nutzt die Bürgerschützengilde den Festsaal des Gräflichen Health und Spa Resort, und die Parade findet im Gräflichen Park, vor den Arkaden, statt. Beide Örtlichkeiten bieten uns somit heutzutage ein einzigartiges Flair. Es sind sozusagen Alleinstellungsmerkmale, die das Bad Driburger Schützenfest zu etwas Besonderem machen.
Zum Abschluss ging Vikar Lauschuss als Zelebrant des Schützenhochamtes in seiner Lesung auf „Dämonen“ in lang zurückliegenden Zeiten ein, um in seiner anschließenden Predigt auf die diejenigen der heutigen Zeit einzugehen. Beispielgebend nannte er den „Dämon“ welcher die Verantwortung im Ehrenamt verweigert. Hätten die „Altvorderen“, vor 75 Jahren, sich dieser Verweigerung hingegeben, hätte man wohl kein Schützenfest gefeiert.
Aber auch uns konnte dieser „Dämon“ schließlich zum Ende des Festes nicht in Besitz nehmen, denn für das Jahr 2025 gibt es nun genügend Anwärter auf die Königskrone.
Abschließend gilt es Dank zu sagen, den jungen Majestäten, allen Schützinnen und Schützen, den vielen Gönnern und Spendern, dem Gräflichen Haus, den vielen Arbeitskräften von Stadt und Vereinen die Hand anlegten, dem Festwirt und seinen Mitarbeitern, der Presse und den Fotografen, allen Institutionen welche uns fabelhaft unterstützt und begleitet haben, den Bad Driburger Bürgern, und nicht zuletzt Major Bernd Bockelmann als Chronist unserer Gilde – VON HERZEN VIELEN DANK!
Foto: Bad Driburger Bürgerschützengilde