Kreis Höxter/Bödexen (TKu). Mehr als 100 Musikerinnen und Musiker aus dem Kreis Höxter sowie über 350 Zuhörerinnen und Zuhörer haben das Weihnachtskonzert des Projekts „Einklang“ zu einem vorweihnachtlichen Höhepunkt im Kreis Höxter gemacht. In der bis auf den letzten Sitzplatz gefüllten St.-Anna-Kirche in Bödexen herrschte eine besondere Atmosphäre: Es wurde mitgesungen, mitgeklatscht und am Ende dankte das Publikum den Mitwirkenden mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations. Das Konzert war zugleich der erfolgreiche Abschluss eines außergewöhnlichen Musikprojekts im Kreis Höxter, das viele unterschiedliche Menschen zusammengebracht hat. Mit dem zweiten Konzert am vergangenen Sonntag in Bödexen ging das „Projekt Einklang“ offiziell zu Ende. Bereits eine Woche zuvor, am 6. Dezember, hatte das 100-köpfige Ensemble im Rahmen des Weihnachtsmarktes in der Fürstenauer St.-Anna-Kirche ihren ersten Auftritt. Beide Konzerte zeigten, was entstehen kann, wenn musikalisches Engagement, Offenheit und Gemeinschaftsgeist aufeinandertreffen. Über 60 Sängerinnen und Sänger aus dem gesamten Kreis Höxter standen gemeinsam mit dem Weserberglandorchester (WBO) aus Bödexen auf der Kirchenbühne und präsentierten ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Programm.
Die musikalische Bandbreite reichte von klassischen Stücken bis hin zu modernen Weihnachts- und Popliedern. Auf dem Programm standen unter anderem „Ode an die Freude“, „Jingle Bells“, „Little Drummer Boy“, „All I Want for Christmas“ und „Fairytale of New York“. Ergänzt wurde das Repertoire durch Titel wie „Kinder tragen Licht ins Dunkel“ und „Welt in Farbe“, die den inhaltlichen Kern des Projekts widerspiegelten: Hoffnung, Zusammenhalt und Vielfalt. Immer wieder sprang die Begeisterung der Musikerinnen und Musiker auf das Publikum über, das aktiv in das Konzertgeschehen eingebunden war. Ein besonderer emotionaler Höhepunkt waren die Auftritte von 20 Kindern aus der musikalischen Früherziehung. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Projekt „Engagiert(e) unter einem Dach“ sowie Schülerinnen und Schüler der Bläserklassen zeigten selbstbewusst ihr Können und wurden vom Publikum mit großem Applaus belohnt. Ihr Auftritt machte deutlich, wie wichtig frühzeitige musikalische Bildung ist und welchen Stellenwert die Nachwuchsarbeit innerhalb von „Projekt Einklang“ hatte.
Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Gospelchor Fürstenau und dem Weserberglandorchester aus Bödexen. Ziel war es von Anfang an, Menschen im ländlichen Raum unabhängig von Alter, Herkunft oder musikalischer Vorerfahrung zusammenzubringen. Was zunächst als Idee der musikalischen Leitungen entstand, entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem kreisweiten Gemeinschaftsprojekt. „Das Projekt Einklang war die schnell ausgesprochene Idee der musikalischen Leitungen im letzten Jahr. Daraus wurde das kreisweite Projekt Einklang, das heute über 100 Musikerinnen und Musiker zu einem Ensemble verbindet“, erklärte Dirigent Stefan Balke rückblickend. Besonders freue man sich über die starke Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die dem Projekt eine zusätzliche Dynamik verliehen hätten. Auch für die Verantwortlichen des Gospelchors Fürstenau stand stets der soziale Gedanke im Vordergrund. „Uns ging es nicht nur um das musikalische Ergebnis, sondern vor allem um das Miteinander und darum, kulturelle Teilhabe für möglichst viele Menschen zu ermöglichen“, betonten Hiltrud Vornholt und Hermann Luedecke.
Unterstrichen wurde dieser Ansatz durch die Arbeit von Chorleiterin Ghislaine Seydler, die den Projektchor mit viel Erfahrung, Offenheit und einem inklusiven Musikverständnis leitete. Sie schaffte es, Sängerinnen und Sänger mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen zu einem harmonischen Klangkörper zu formen. Der Eintritt zu beiden Konzerten war frei, was den offenen Charakter des Projekts zusätzlich unterstrich. Gefördert wurde „Projekt Einklang“ mit Mitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Regionalbudget. Der "Ausklang" vom "Einklang": Den stimmungsvollen Abschluss fand das Projekt im neuen „Haus der Gemeinschaft“, wo alle beteiligten Musikerinnen und Musiker bei einem gemeinsamen Essen auf die erfolgreiche Konzertreihe zurückblickten. Für viele Beteiligte ist bereits jetzt klar: „Projekt Einklang“ war mehr als ein musikalisches Experiment. „Es war ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und gelebte Gemeinschaft im Kreis Höxter und hat den Wunsch nach einer Fortsetzung geweckt“, heißt es von den Organisatoren.
Fotos: Thomas Kube