Kreis Höxter (red). Im Kreis Höxter ist die Beteiligung am Projekt „Gemeinwohl-Region Kreis Höxter“ gestartet. Das LEADER-Projekt wurde von der Stiftung Gemeinwohlökonomie NRW mit Sitz in Detmold initiiert und beinhaltet die Ausrichtung des Wirtschafts- und Verwaltungshandelns am Modell der „Gemeinwohl-Ökonomie“.
„Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bedeutet, sich im Betrieb, in der Bildungseinrichtung, der Kommune oder privat nicht mehr nur einseitig mit Finanzkennzahlen zu beschäftigen. „Zusätzlich möchten wir uns noch mehr mit den Kriterien Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung beschäftigen, diese sichtbar machen und schrittweise optimieren“, erklärt Alexander Kleinschmidt von der Stadt Brakel. Nach diesen Aspekten wird bilanziert, um so mittelfristig eine Verbesserung der Arbeits-, Wohn- und Lebensqualität zu erreichen. „Unser Ziel ist es, die Tätigkeiten der Stadt Brakel noch stärker als bisher mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit sowie demokratischen Grundwerten in Einklang zu bringen“, erläutert Bürgermeister Hermann Temme.
Zudem macht der erste Bürger Brakels deutlich, dass die Gemeinwohlbilanz dabei die Instrumente bildet, um neben dem Finanzergebnis auch Beiträge zum Gemeinwohl zu messen und ethisches Handeln sichtbar zu machen. Zugleich würden dadurch Anreize zur Veränderung und Nachhaltigkeit des betrieblichen Handelns geschaffen, so Temme weiter.
Sich auf den Weg zu machen und als zweite Kommune im Kulturland Kreis Höxter zertifizieren zu lassen, hat der Rat der Stadt Brakel in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. „Ich freue mich sehr, dass Bürgermeister Hermann Temme und der Rat der Stadt Brakel mit Pioniergeist vorangehen und sich als Vorreiter an der Gemeinwohl-Region Kreis Höxter beteiligen“, sagt auch Christian Einsiedel von der Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW, Bildungsreferent des LEADER-Projektes.
(Ziel des Projektes „Gemeinwohl-Region Kreis Höxter“ ist möglichst viele Unternehmen, Verwaltungen und Bildungseinrichtungen als gemeinwohlbilanziert aufzustellen. Das ökonomisch und ökologisch nachhaltige Handeln soll dadurch nach außen kommuniziert und genutzt werden.)
„Die Stadt Brakel hat sich bereits in der Vergangenheit mit relevanten Themen und Aspekten der Gemeinwohlorientierung auseinandergesetzt. Diese möchten wir über die Bilanzierung auch nach außen darstellen“, erläutert Alexander Kleinschmidt, der den Prozess der Zertifizierung begleiten wird. Die Bestrebungen des Klimaschutzkonzeptes und der Zertifizierungen mit dem European Energy-Award sind dabei ebenso zu berücksichtigen, wie die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements vor Ort und des Gemeinwesens, aber auch die Zertifizierung als „familienfreundliches Unternehmen“.
Diese für das Gemeinwohl relevanten Aspekte lassen sich in die GWÖ-Bewertung integrieren und können über die GWÖ-Bilanzierung messbar sowie als Standortvorteil in der Außendarstellung genutzt werden. Hinzu kommt die Transparenz und Erhöhung der Sichtbarkeit über die weiteren Bilanzierungskriterien der oben genannten Gemeinwohlökonomie.
Interessierte können sich während des 264. Annentages über das Projekt informieren: Den Infostand finden Sie vor dem Gebäude „Alte Waage“ (Am Markt 4a) zu folgenden Zeiten: Sonntag: 12.00 bis 20.00 Uhr und Montag: 10.00 bis 14.00 Uhr
Foto: Stadt Brakel