Bad Driburg (red). Mit Vorfreude auf ein kostengünstiges Sonntagsfrühstück strömten über 120 Bad Driburger Bürger, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter der Ratsfraktionen, in ihr Rathaus und wurden im Treppenhaus bereits von dem verlockenden Duft des reichhaltigen Frühstücksbüfetts und fair gehandelten Kaffees empfangen. Faire Brotaufstriche wie Honig, Schoko-Creme oder Marmelade und auch selbst gemachter Brotaufstriche von einigen Damen des Weltkreises, aber auch eine Reihe regionaler Produkte wie Milch, Brötchen, Brot, Wurst und Käse aus der Umgebung machten Appetit. Bauer Peine, Natürlich – Der Bioladen, das Haus Lebensform, der Rewe-Markt und die Firma Goeken backen hatten die Organisatoren bei der Vorbereitung der Veranstaltung großzügig unterstützt.
Bürgermeister Burkhard Deppe und die Stadtverwaltung stellten den großen Sitzungssaal des Rathauses gern zur Verfügung, denn seit eineinhalb Jahren darf sich Bad Driburg Fair-Trade-Stadt nennen. Die engagierte Steuerungsgruppe mit Bernd Blome, Bernd Kornek und Gerd Borchmeier hatten zusammen mit den Ehrenamtlichen vom Weltladen das Frühstück vorbereitet. Um eine Veranstaltung von dieser Größenordnung durchzuführen, brauchte es eine Menge fleißiger Hände. Um keinen besonders hervorzuheben, seien sie in alphabetischer Reihenfolge genannt: Hella Bleich, Antje Breker, Claire Düchting, Brigitte Ewers-Bruns, Pia Niemann, Edeltraud Parensen, Rita Pitz, Brigitte Rostam, Frank Schuster, Beate Weskamp, Christa Wirth und Doris Zimmermann.
Gerd Borchmeier begrüßte die Gäste auch im Namen von Bürgermeister Burkhard Deppe und der stellvertretenden Bürgermeisterin Christa Heinemann. Wobei der 2. stellvertretende Bürgermeister Horst Verhoeven ihnen seine Ehre erwiesen hat. Gerd Borchmeier hob besonders Hubert Meiners hervor, der mit ihm im Historischen Rathaus in Paderborn ein Faires Frühstück erleben durfte und beide brachten diese Idee nach Bad Driburg mit. Sie meinten: „Was die in der Domstadt auf die Beine stellen, das können wir in Bad Driburg bestimmt auch“. Womit sie recht behalten sollten.
Gerd Borchmeier plädierte für den Kauf regionaler Produkte, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Wo dies aber nicht möglich sei, z.B. bei Kaffee, Tee oder Schokolade, sollte man fair gehandelte Waren nutzen. Damit könne man sich selbst, vor allem aber den Menschen auf der südlichen Halbkugel viel Gutes tun.
Die Akteure hoffen, dass sich der faire Gedanke in Bad Driburg weiter verbreitet. Über die Vision vom fairen Handel und über die Säulen der Nachhaltigkeit, nämlich Ökologie, Ökonomie und Soziales, referierte anschließend Ulrich Pietsch vom Dachverband Transfair e. V. Deutschland. Er schilderte die harten Arbeits- und Lebensbedingungen in der sogenannten Dritten Welt. Regel bei der „normalen“ Lebensmittelerzeugung sei die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter, vor allem der Kinder, die nicht zur Schule gehen könnten, weil sie den Eltern bei der Arbeit helfen müssten. Dies könne jedoch durch den Kauf Fairer Waren verhindert werden. Die Bauern und Handwerker dieser Produkte könnten die Preise mitbestimmen, Kooperativen bilden und erhielten feste Mindestpreise. 70 % des Anbaus seien inzwischen biologisch und umweltschonend.
Das Publikum dankte dem Referenten mit kurzem, aber kräftigen Applaus und strebte dann dem fairen, regionalen und besonders liebevoll aufgebauten Büfett zu.
Foto: Bad Driburger Welt-Kreis