Höxter (TKu). Die elfjährige Elisa-Marie Kluwe aus Bad Driburg erhielt nun als jüngste Preisträgerin überhaupt den mit 2000 Euro dotierten Kulturpreis des Kreises Höxter. Mit der Verleihung des Kulturpreises, der bereits seit 1991 verliehen wird, möchte der Kreis Höxter junge Menschen aus dem Kulturland Kreis Höxter unterstützen, die mit ihrem künstlerischen Können außergewöhnliche Leistungen erbringen.

Und als wahres Ausnahmetalent bezeichnete Landrat Friedhelm Spieker die Elfjährige, die eine wahre Violinen- und Klaviermeisterin in ihren jungen Jahren sei. Das Niveau war sehr hoch, als Elisa-Marie Kluwe mit ihrer Violine das erste Stück zu spielen begann. Sie spielte das Violinkonzert Nummer 1 in G-Moll von Max Bruch, mit Klavierbegleitung durch Karoline Flore. Der berühmte Schriftsteller Theodor Fontane habe einmal gesagt: „Die Talente sind oft gar nicht so ungleich, im Fleiß und im Charakter liegen die Unterschiede“, sagte Landrat Friedhelm Spieker, der diese Verleihung letztmalig in der Aula des Kreishauses in Höxter vollzog, denn Spieker wird sich in Kürze in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Mit Preisträgerin Elisa-Marie Kluwe geht der Preis schon das zweite Mal in die Familie Kluwe. Die große Schwester von Elisa-Marie, Lara-Sophie Kluwe, wurde bereits 2014 als Klaviertalent mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Diesmal stand jedoch die jüngere Schwester Elisa-Marie im Rampenlicht der Kreis-Aula. 

Landrat Spieker zeigte sich erstaunt über die Erfolge der Elfjährigen: In den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 gewann Elisa-Marie den hochkarätigen Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ und das fast abwechselnd am Klavier und an der Violine. Fünf Siege in Folge, das sei eine wirklich fantastische Bilanz, so Landrat Spieker. Nach dem Sieg des Regionalwettbewerbs 2020 qualifizierte sich Elisa-Marie sogar weiter für den Landeswettbewerb, der allerdings coronabedingt abgesagt werden musste. Im Jahr 2017 hatte Elisa-Marie in der Fernsehsendung „Little Big Stars“ mit Moderator Thomas Gottschalk einen großen Auftritt mit ihrer Violine. Fast 2,5 Millionen Menschen haben ihr laut Einschaltquote damals zugesehen.

Im Frühjahr 2020 absolvierte die Preisträgerin ihre Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Detmold. Aufgrund ihrer Leistungen erfolgte dann die Aufnahme für das Musikvorstudiums am Jungstudierenden-Institut. „Das ist ein wirklich bedeutender Schritt für Deine weitere musikalische Ausbildung, zu dem ich Dich ebenfalls herzlich beglückwünsche“, sagte Landrat Friedhelm Spieker in seiner Laudatio. Hinter dem phänomenalen Können der Elfjährigen stecke jede Menge harte Arbeit. Daran hätten auch ihre Lehrer der Städtischen Musikschule Bad Driburg einen Anteil, ergänzte Spieker. Auch ihnen sprach der Landrat seinen Dank für ihre pädagogische Arbeit aus. „Zu musizieren und in der Musik zu einem musikalischen Ausdruck zu gelangen, entspricht einer Leistung vergleichbar dem Hochleistungssport. Ohne Übung, ohne Training, ohne Durchhaltevermögen, ohne sich täglich neu zu organisieren und zu disziplinieren, kommt keine Leistung zustande“, sagte Spieker. Ausgewählt wurde die diesjährige Preisträgerin von der Kulturpreis-Jury, bei der sich der Landrat ebenfalls ganz herzlich bedankte.

Das Preisgeld sei „gut angelegtes Geld“, betonte Spieker, der in diesem Zusammenhang dem Kreistag für die erneute Bewilligung des Preisgeldes dankte. Spieker appellierte an die Verantwortlichen des Kreises Höxter, den kulturinteressierten Nachwuchs auch weiterhin zu fördern, denn Kunst und Kultur seien für junge Menschen lebenswichtig, um ihre Persönlichkeit vollends entfalten zu können. „Kreativität und Vorstellungskraft sind in jedem Beruf und in jeder Lebensphase wichtig“, so Spieker abschließend. Der Landrat schloss seine Laudatio mit den Worten: „Liebe Elisa-Marie, ich beglückwünsche Dich noch einmal zu der Auszeichnung mit dem Kulturpreis 2020 des Kreises Höxter. Ich hoffe, dass Du dich noch lange an diesen Tag erinnern wirst“. Zum Abschluss spielte Elisa-Marie Kluwe das Stück „Mozart Alla Turca Jazz“ des türkischen Pianisten Fazil Say auf dem Klavier und das Stück „Légende, op. 17“ von Henryk Wieniawski auf der Violine mit Klavierbegleitung durch Karoline Flore. 

Fotos: Thomas Kube