Brakel (r). Der Heimat- und Museumsverein Brakel und das Stadtmuseum Brakel laden zur "ONLINE"-Eröffnung der United States Holocaust Memorial Museum Wanderausstellung "Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand" ein, die sich mit einer grundlegenden Frage befasst: Wie war der Holocaust möglich? Die Ausstellung wurde am vergangenen Sonntag, 25. April 2021 um 11:30 Uhr online eröffnet. "Die Zeit des Nationalsozialismus ist gerade für die jüngeren Menschen unbegreiflich geworden, viele der unzähligen Opfer sind schon nicht mehr unter uns. Diese Ausstellung möchte uns dabei helfen, das Handeln der gewöhnlichen Menschen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten", erklärt Brakels Bürgermeister Hermann Temme.
Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so viele Menschen die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so wenige den Opfern geholfen? Die Erkenntnis, dass der Holocaust möglich wurde, weil Menschen in Deutschland und ganz Europa aus verschiedenen Gründen motiviert waren, dem Völkermord zuzustimmen oder daran mitzuwirken, ist entscheidend, um Lehren aus dem Holocaust zu ziehen. Das Museum hofft, dass diese Ausstellung dazu inspiriert, über eigene Einflussmöglichkeiten für eine bessere Zukunft nachzudenken. „Hitler und andere nationalsozialistische Führer hätten den Holocaust nicht alleine verüben können”, erklärt Timothy Kaiser, stellvertretender Direktor des Levine Instituts für Holocaust Erziehung am Museum. „Einige waren Nachbarn“ stellt die Frage nach den unzähligen anderen, die den Holocaust mit ermöglichten, aber auch nach den Menschen, die Widerstand leisteten und Andere retteten. Besucher können eigene Annahmen hinterfragen und überlegen, wie der Einzelne etwas bewirken kann.” Mit dieser Ausstellung geht das US Holocaust Memorial Museum eine Partnerschaft mit dem Stadtmuseum Brakel ein, um diskursive Wege des Lernens vom Holocaust und des Lehrens über den Holocaust anzubieten. Mit der Ausstellung wollen die Museen ein tieferes Verständnis der Rollen und Handlungen gewöhnlicher Menschen während des Holocaust ermöglichen. Die Ausstellung findet in der Zeit vom 25. April bis zum 15. Juni 2021 statt. Besuche in der "Alte Waage" sind allerdings abhängig von der aktuellen Lage und nur nach vorheriger Terminvergabe durch die Tourist-Information Brakel (05272/360-1250) möglich. An der Online-Eröffnung können alle Interessenten am 25. April 2021 um 11:30 Uhr über youtube unter Eingabe des Kurztitels „Einige waren Nachbarn“.
Foto: Stadt Brakel