Brakel (r). Knapp ein Drittel aller Deutschen berichtet über chronische Schmerzen, 95 Prozent davon über chronische Schmerzen, die nicht durch Tumorerkrankungen bedingt sind. Ärzte sprechen manchmal von einer "Schmerzautobahn" im Nervensystem. "Diese Autobahn wollen wir - gemeinsam mit dem Patienten - zurückbauen", sagt Dr. Josef Nelles, Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin des Klinikum Weser-Egge, Standort St. Vincenz Hospital in Brakel.
Dr. Josef Nelles und Dr. Michail Govorov, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie, informieren Patienten und Interessierte über Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen. Und zwar am kommenden Donnerstag, 30.11., im St. Vincenz Hospital in Brakel, Danziger Straße 17. Die Patienten-Informationsveranstaltung beginnt um 17 Uhr im Krankenhaus.
Dass Schmerzen unabhängig von ihrer Entstehung eine Eigendynamik bekommen und zu einer eigenständigen Erkrankung werden, ist eine der Herausforderungen der Schmerzmedizin. Von chronischen Schmerzen sprechen Fachärzte, wenn Schmerzen mindestens drei bis sechs Monate andauern und ihre Warnfunktion verloren haben. Betroffene haben dann bereits eine deutliche Minderung ihrer Lebensqualität, denn die Schmerzen schlagen auf die Stimmung. Mit den Schmerzen entsteht Schlaflosigkeit und Stress. Es folgt der soziale Rückzug.
Mediziner sind bei der Behandlung auf die Zusammenarbeit mit dem Patienten angewiesen. Nur gemeinsam mit dem Patienten lassen sich Behandlungswege festlegen, die auf lange Sicht erfolgversprechend sind. Wichtig sind Rückmeldungen über den Schmerzverlauf, auftretende Nebenwirkungen sowie Änderungen der körperlichen Belastbarkeit und der seelischen Situation.
Bei der Informationsveranstaltung referieren die Chefärzte über moderne Behandlungsmöglichkeiten von Schmerzen, nach den Vorträgen werden individuellen Fragen beantwortet.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kostenfreie Parkplätze stehen vor dem Krankenhaus zur Verfügung.