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Samstag, 07. Dezember 2024 Mediadaten
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Höxter (TKu). In der Asklepios-Weserberglandklinik wird ein innovatives und individuelles Therapiekonzept für Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen in jedem Stadium eingeführt. Dies markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer spezialisierten Versorgung im Rahmen eines neuromuskulären Zentrums. Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Jan Brocke wird die Neurologieabteilung der Klinik erweitert und aufgerüstet, um den wachsenden Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Die Umstrukturierung der Klinik beinhaltet spezielle Schulungen für Ärzte und Pflegekräfte sowie eine intensive Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Münster. Durch den bevorstehenden Umzug der Geriatrieabteilung in das ehemalige Seniorenheim Weserblick wird zusätzlicher Platz geschaffen, um die neurologische Abteilung von 120 auf 180 Betten zu erweitern. Die geriatrischen Kapazitäten werden gleichzeitig von 55 auf 80 Plätze erhöht. Dieser Umzug sei dringend erforderlich, heißt es von Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer, um der neurologischen Abteilung im Hauptgebäude den nötigen Platz zu verschaffen. Nachdem die dort untergebrachten Geflüchteten im Januar dieses Jahres aus dem Nebengebäude ausgezogen, die Stationen renoviert und für die Geriatrie hergerichtet worden sind, soll der Umzug nun in wenigen Wochen erfolgen.

Für das neue Therapiekonzept hat nun die Leitende Oberärztin der Neurologie und Leiterin des Fachbereichs Multiple Sklerose, Anja-Maria Drenckhahn, einen besonderen neuen Studiengang absolviert, wovon es in Deutschland aktuell nur eine Handvoll Absolventen gibt. Der erfolgreiche Abschluss dieses Masterstudiums „Multiple Sklerose Management“ im Februar 2024 als weitere wichtige Zusatzqualifikation unterstreiche den MS-Schwerpunkt des Hauses, so der Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. „Der Studiengang, der 2020 unter der Schirmherrschaft der DMSG an der Dresden International University ins Leben gerufen wurde, bildet medizinisches Fachpersonal berufsbegleitend zu MS-Spezialisten auf höchstem Niveau aus und trägt damit den rasanten wissenschaftlichen Fortschritten Rechnung, die im Bereich der Multiplen Sklerose in den letzten Jahren erzielt wurden“, berichtet die leitende Oberärztin Anja-Maria Drenckhahn. Das neue Konzept sieht vor, die Patienten auf einer spezialisierten MS-Station nach einem explizit auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Konzept mit multimodalem, ganzheitlichem Ansatz nach modernen wissenschaftlichen Standards fachkundig ärztlich und therapeutisch zu rehabilitieren. Eine MS-Rehabilitation könne in jedem Krankheitsstadium erfolgen. Mit dem Umzug der Geriatrie und der Ausweitung der Neurologie auf 180 Behandlungsplätze sei diese zunehmende Spezialisierung möglich, die eine moderne Rehabilitationsklinik fordere, erklärt Chefarzt der Neurologie, Dr. Jan Brocke. Etablierte Konzepte und innovative Verfahren müssten laut Dr. Brocke bedarfsgerecht auf die jeweils adressierten Krankheitsbilder abgestimmt, individuell angepasst und kontinuierlich nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft weiterentwickelt werden. Neben der Multiplen Sklerose seien Neuromuskuläre Erkrankungen ein weiterer, seit Jahrzehnten gut etablierter Behandlungsschwerpunkt der Klinik, der seit Februar 2022 vom neuen Chefarzt der Neurologie, Dr. med. Jan Brocke, übernommen und ausgebaut wurde. Als Teil des Neuromuskulären Zentrums Münster von der Deutschen Gesellschaft für Muskelerkrankungen (DGM) wurde die Klinik erst im Februar 2024 erfolgreich rezertifiziert, freut sich Geschäftsführer Pfeifer.

Ein in Kooperation mit dem Fachbereich Sportwissenschaften der Universität Wuppertal geplantes und von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) gefördertes Forschungsprojekt zum Thema Schlaganfall soll in Kürze an der Klinik starten, ergänzt Pfeifer. Dabei werde der Einfluss von verschiedenen Formen des Gangtrainings auf das Rehabilitationsergebnis nach Schlaganfällen, die zahlenmäßig die größte Patientengruppe der Klinik ausmache, untersucht. Moderne Therapieangebote wie computergestützte Verfahren seien laut Pfeifer an der Tagesordnung. Einen wachsenden Anteil am Patientenklientel der Asklepios Weserbergland-Klinik machten inzwischen auch Rehabilitanden mit der Krankheit Morbus Parkinson aus, die ebenfalls auf sie zugeschnittene Behandlungsmethoden erforderten.

In einem weiteren Schwerpunkt bietet die Klinik Unterstützung für pflegende Angehörige von Patienten, die nach einem Aufenthalt in der Klinik weiterhin zu Hause betreut werden müssen. Seit einem Jahr gibt es eine feste Anlaufstelle für Beratungsgespräche und individuell angepasste Pflegekurse unter der Leitung von Maria Kukuk, um eine strukturierte Pflegesituation auch im häuslichen Umfeld sicherzustellen. Damit sei sie mehr als gut ausgelastet, erklärt Kukuk. Die Asklepios Weserbergland Klinik setze damit weiterhin auf Innovation, fachliche Expertise und individuelle Betreuung, um ihren Patienten eine ganzheitliche Rehabilitation und optimale Versorgung zu bieten, wie Pflegedienstleiter Thomas Graßhoff betont, denn eine strukturierte Pflegesituation sei auch Zuhause ein wichtiges Ziel, so Graßhoff. Ein wichtiger Teil des Angebots sind laut dem Pflegedienstleiter die individuell angepassten Pflegekurse. Pflegende Angehörige erlernten laut Graßhoff dabei Lagerungs- und Mobilisationstechniken sowie Gefahrensituationen für den zu Pflegenden erkennen. Auch im Bereich der demenziellen Veränderung bekommen die pflegenden Angehörigen professionelle Ratschläge, sagt Graßhoff. So erhalten sie mithilfe eines Demenzsimulators detaillierte Einblicke und Erklärungen für das Verhalten demenziell veränderter Menschen. Maria Kukuk zeige hier explizite Wege im Umgang mit Demenz und schaffe dadurch neue Strukturen und Hintergrundwissen für die Angehörigen, so Graßhoff abschließend.

Fotos: Thomas Kube

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