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Mittwoch, 30. Oktober 2024 Mediadaten
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Berlin/Eissen (red). Mehr als 175 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich beim ersten Deutschen Ernährungstag in Berlin über eine gute und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung ausgetauscht, teilt der in Warburg Dalheim ansässige Landesverband Regionalbewegung NRW e.V. mit.  Brigitte Hilcher, Vorsitzende des Landesverbandes und stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesverbandes war eingeladen, um die Positionen der Regionalbewegung im Rahmen eines Experten Panels vorzustellen.

Moderiert wurde die Veranstaltung von der aus Nieheim stammenden Journalistin Dr. Tanja Busse, die sich seit vielen Jahren mit den Zusammenhängen Ernährung, Landwirtschaft und Artenvielfalt beschäftigt. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Hochschulen, Kliniken und Firmen, Initiativen und Verbänden sowie der Politik.

Der Deutsche Ernährungstag soll die Umsetzung der von der Bundesregierung im Januar 2024 beschlossenen Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“ jedes Jahr mit einem neuen Schwerpunkt begleiten und unterstützen.  Bundesminister Cem Özdemir erklärt dazu: „Wir wollen es allen Menschen leichter machen, sich gesund und nachhaltig zu ernähren. Das ist das Ziel unserer Ernährungsstrategie. Mit täglich 16 Millionen Gästen bietet die Gemeinschaftsverpflegung dafür beste Möglichkeiten. Ich freue mich daher, dass so viele Expertinnen und Experten ihre Ideen und Erfahrungen beim ersten Deutschen Ernährungstag mit uns geteilt haben. Die vielen Beispiele zeigen, wie es uns gemeinsam gelingen kann, das Essensangebot in Kitas und Schulen, Betrieben und Kliniken mit leckeren regionalen, saisonalen und auch Bio-Zutaten stetig zu verbessern.“

Brigitte Hilcher stellte auf im Panel zur Projektförderung das Projekt des Regionalen Biowertschöpfungszentrums in Eissen vor. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung derzeit mit einer Stelle für den Aufbau von Wertschöpfungsketten.

Nach umfangreicher Vernetzungsarbeit in geht die Projektidee nunmehr in die Realisierung. Der Biolandhof Engemann plant den Bau einer gewerblichen Halle auf dem alten Kornhaus Gelände in Eissen. Das Gebäude soll an den vom Kolping Bildungswerk Paderborn gGmbH geplanten Inklusionsbetrieb zur Gemüseverarbeitung vermietet werden.

Der Verarbeitungsbetrieb soll im nächsten Jahr an den Start gehen. Um den Betrieb mit regionalen BIO Kartoffeln beliefern zu können, finden derzeit Anbaugespräche mit Landwirten statt, denn eine zentrale Zielsetzung des Projektes sind zuverlässige regionale Lieferketten. Die vorverarbeiteten Lebensmittel sind eine Anforderung der Caterer, die Küchen und Kantinen in der Region beliefern. Mit dem Angebot für die gesunde und regionale Ernährung in Schulen, Kitas, Seniorenheimen, Kliniken und Unternehmen in der Region schließt sich der Kreis.

Brigitte Hilcher mahnte mehr die Unterstützung aus der Politik in Hinblick auf Investitionsförderungen an: „Hier ist noch sehr viel Luft nach oben und es muss mehr getan werden, um das Ziel flächendeckend mehr gesunde Ernährung mit regionalen Produkten in die Küchen und Kantinen zu bringen“, so die Landesvorsitzende der Regionalbewegung. „Vor Ort haben wir das Glück, mit intrinsisch motivierten Unternehmensentscheidern zusammenzuarbeiten, die allgemeinen Rahmenbedingungen begünstigen die Entwicklung jedoch derzeit weniger.“

Neben dem Biolandhof Engemann, dem Quellenhof Gastroservice GmbH und den Kolpingwerken wird das Projekt in Eissen von der Unternehmensberatung Well Development GmbH unterstützt. Diese ist beteiligt an der BIOND GmbH, einem Caterer, der bereits seit vielen Jahren in Kassel zu 100 %´mit BIO und bevorzugt regionalen Produkten kocht.

Die Geschäftsführerin Jana Fuhrmann Heise berichtete von ihren Erfahrungen. Für die Akzeptanz bei den Gästen in den Mensen und Kantinen sei es entscheidend, dass das Essen lecker ist und eine gute Auswahl besteht, so können die Gäste sich weitgehend an Buffets bedienen, ein Angebot, das unmittelbar auf die Befragung von Schülerinnen und Schüler zurückging. Fuhrmann Heise führt auch selbst Anbaugespräche mit Landwirten und legt generell Wert auf zuverlässige regionale Lieferbeziehungen. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir unsere Kapazitäten noch erweitern, dann können wir auch zusätzlich Produkte aus dem Biowertschöpfungszentrum in Eissen abnehmen“, so Fuhrmann Heise am Rande der Veranstaltung.

Die Berichte aus dem Kreis Höxter und aus Kassel fanden auf der Netzwerkveranstaltung in Berlin ein interessiertes Publikum und regte zum intensiven Gespräch mit den Teilnehmenden und den anwesenden Politikerinnen und Politiker ein.

„Es gibt noch viel zu tun, wir freuen uns über die Unterstützung für unsere Anliegen. Das ermutigt uns, nicht nachzulassen in unserem Engagement,“ so das Fazit von Brigitte Hilcher. Mit dem Biowertschöpfungszentrum in Eissen würde in der Region ein Leuchtturm-Projekt für gesunde Ernährung und regionale Wertschöpfung Realität.

Weitere Informationen zum Regionalen Biowertschöpfungszentrum Eissen:

https://www.regionalbewegung.de/regionales-wertschopfungszentrum-regiowez-biowez-eissen

Weitere Informationen zum Landesverband Regionalbewegung NRW e.V.

https://www.regionalbewegung.de/landesverband-nordrhein-westfalen

Foto: Landesverband der Regionalbewegung NRW e. V. 

 

 

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