Brakel (red). Eine Knie-Operation mit Austausch des Kniegelenks ist häufig die einzige Möglichkeit, um Schmerzen loszuwerden und die Mobilität des Patienten wieder herzustellen. Doch auch künstliche Gelenke nutzen sich ab, so dass Wechseloperationen nötig werden können. "Das kann nach zehn oder 15 Jahren passieren, je nach Belastung", sagt Prof. Dr. Rolf Haaker, Chefarzt der Klinik für Orthopädie am Klinikum Weser-Egge, Standort St. Vincenz-Hospital in Brakel.
Muss ein künstliches Gelenk gewechselt werden, ist der Knochen, in dem es steckt, oft stark geschädigt. Dr. Dragan Jeremic, Oberarzt im Team von Prof. Haaker, hat aus den USA eine innovative Technik mitgebracht: In der Orthopädie-Hochburg in Chicago werden Metallhülsen eines Spezialherstellers eingesetzt, die zuvor mit einer 3D-Drucktechnik individuell produziert werden und schnell mit den Knochen verwachsen, wodurch eine erneute Stabilität erreicht wird. Die neuen Wechselgelenke bestehen aus Metalllegierungen wie Titan, Kobalt, Chrom oder Edelstahl.
"Durch die neuen Metallhülsen erhalten die Gelenke eine hohe Stabilität und eine längere Haltbarkeit. Das garantiert, dass der Patient schnell wieder auf die Beine kommt", sagt Jeremic, der zwei von weltweit elf Metallhülsen in Brakel eingesetzt hat.
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