Kreis Höxter/Brakel (jg). Rund 20 Ausbildungsbetriebe aus dem Kreis Höxter hatten am Montag den Weg in das Berufskolleg nach Brakel gefunden, um sich beim Speed-Dating mit Ausbildungssuchenden an einen Tisch zu setzen, ihr Unternehmen zu präsentieren und wichtige Kontakte zu knüpfen. Zurzeit sind über 68 offene Stellen der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer gemeldet: Um diesem Aspekt entgegenzuwirken wurden sämtliche Schulformen angeschrieben, damit Schülerinnen und Schüler am „Tag der Ausbildungschance 2018“ teilnehmen konnten.
Darüber hinaus hatte die Agentur für Arbeit bei Jugendlichen aus dem Kreis Höxter, die noch ohne Ausbildungsvertrag sind, für die Veranstaltung geworben, damit die jungen Menschen die Chance nutzten in Brakel Einblicke von und Informationen über die sich präsentierenden Firmen aus Handwerk und Handel sowie Dienstleistung einzuholen. Vor Ort vertreten waren unter anderem die Bäckerei Goeken Backen aus Bad Driburg, Kronospan aus Steinheim, die Marcus Klinik, das Hotel Niedersachsen und viele weitere Firmen. Alle standen mit Freude den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Rede und Antwort.
Die Mitarbeiterinnen der Agentur für Arbeit, Simone Schlum, Sandra Merschbrock und Simone Sander, betonten vor Ort, dass es eine positive Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt gäbe. Die Firmen - sei es Handwerk, Handel und Dienstleistung – hätten den gesellschaftlichen Wandel festgestellt und würden mit Angeboten für Ausbildungsstellen dem gefürchteten Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Mitarbeiterinnen der Agentur für Arbeiten würden sich als Vermittler sehen, um den „passenden Deckel für den Topf“ zu suchen.
Nicht unerwähnt ließ Simone Sander, dass Unternehmen teilweise aufgrund der Bewerberzahl pro Ausbildungsstelle auch eine „Auswahl der Besten“ tätigen, wodurch Schülerinnen und Schüler mit einem schlechten Notendurchschnitt teilweise erstmal durch das Anforderungsprofil der Unternehmen fallen würden.
Aber, stellte Sander mit Wichtigkeit heraus, hätten Schülerinnen und Schüler der Hauptschulen mit Abgangszeugnis nach der 9. oder 10. Klasse auch eine Chance auf dem hiesigen Arbeits- und Ausbildungsmarkt. „Die Jugendlichen müssen probieren“, dies ist der Trend, der zu spüren ist, fügte Sander an. Es sei heutzutage nicht mehr so, betonte Sander, dass man bei dem Betrieb, bei dem man seine Ausbildung absolviert hat, auch nach den Berufsjahren in Rente geht. „Diese Zeit ist vorbei.“
Auch über die Flüchtlinge gäbe es Positives zu berichten. Über 120 Jugendliche seien derzeit in Langzeit-Praktika, in denen im Anschluss auch eine Ausbildungsperspektive bestünde. Die Sprachkompetenz sei das immer wiederkehrende Problem, stellte Sander heraus. Nina Eichhorn, vom Kreis Höxter und zuständig für die Kommunale Koordinierung Bildung und Integration, war ebenfalls vor Ort, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Speed-Datings Tipps und Tricks zu verraten, wie eine aussagekräftige Bewerbung auszusehen hat. „Nicht nur das individuell auf den Betrieb abgestimmte Bewerbungsfoto, sondern auch das individuelle Anschreiben mit Motivationsschreiben stellt bei den Personalverantwortlichen ein immer höher werdendes Augenmerk dar.
Angemerkt wurde vonseiten der Agentur für Arbeit bei der Veranstaltung, dass zurzeit noch 504 Ausbildungsstellen für 2018 zu besetzen sind.
Fotos: Jörn George