Bevor die Bundesmodellbahn den Umzug nach Brakel vollzieht, kann die Schauanlage ein letztes Mal im historischen Güterbahnhof in Bad Driburg, Brakeler Straße 4, besichtigt werden.
Im Rahmen einer Sondereröffnung belaufen sich die Öffnungszeiten während der Herbstferien vom 24. Oktober bis zum 29. Oktober und vom 31. Oktober bis zum 5. November sowie sonntags von jeweils 11 bis 18 Uhr. Der letzte offizielle Öffnungstag ist am 26. November.
Kurzinfo Modellbundesbahn
Die Modellbundesbahn soll ihre Betrachter auf eine Zeitreise mitnehmen. Der Sommer 1975, als das kleine Eisenbahnerdorf Ottbergen die letzte Hochburg der kohlegefeuerten Dampflokomotiven aus der Baureihe 44 und damit eines der letzten Dampf-Eldorados überhaupt in Westeuropa war, soll miterlebt werden. Lebendig werde diese Epoche auf einer 100 Quadratmeter großen Miniaturlandschaft in einem ehemaligen Eisenbahngebäude, das 1863 erbaut worden ist. Über die professionell betriebene Dauerausstellung im historischen Güterschuppen von Bad Driburg schreibt der Eisenbahn-Kurier: „ (Sie) Gehört nach wie vor zum Besten, was öffentlich zu sehen ist." Die Leser des britischen Continental Modeller wählten die Modellbundesbahn 2012 auf Platz 1.
Warum zieht die Modellbundesbahn um
„Bisher hatte die Modellbundesbahn zwölf Jahre lang im historischen Güterbahnhof in Bad Driburg ihr Zuhause. Aufgrund fehlender Erweiterungsmöglichkeiten gab es dort keine Zukunft. Dass wir momentan unruhige Wochen erleben, wird niemanden überraschen“, erklärt Geschäftsführer Karl Fischer. Und weiter: „Seit wir die Bahn retten konnten und den Umzug bekanntgegeben haben, laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Die Fundamentarbeiten für unsere neue Halle sind abgeschlossen. Bald kommen die Monteure und errichten eine Stahlhalle. Danach verfügen wir über mehr Ausstellungsfläche als bislang.“
Beim Umzug werde die Modellbundesbahn in ihre einzelnen Module zerlegt. Da sie direkt in Modulweise geplant und aufgebaut worden sei, erweise sich das als spielentscheidender Joker. Dennoch sei es mühsam, die vielen einzelnen Elemente unbeschadet umzuziehen. „Das schwerste Modul wiegt 250 kg, insgesamt müssen mehr als 2.000 Kilogramm Miniaturlandschaft in die Umzugskoffer“, heißt es.
Was wird sich am neuen Standort ändern
„Hoffentlich werden die Zuschauerzahlen deutlich steigen! 10.000 Besucher im Jahr sind für eine Ausstellung dieser Qualität viel zu wenig. Gerade, weil wir qualitativ ganz vorne mit dabei sind. Und Qualität einfach viel Geld kostet. Natürlich wissen wir, dass der Standort nicht das Potential einer Medienstadt wie Köln, Hamburg oder Berlin bietet. Aber 30.000 Besucher im Jahr halten wir realistisch für die öffentliche Schauanlage Deutschlands, in der das größte Wissen um die echte Eisenbahn steckt. Fragen Sie ehemalige Eisenbahner aus Ottbergen oder Bad Driburg, wie akkurat diese Bahnhöfe in den historischen Zustand der 1970er Jahre ins Modell umgesetzt sind. Oder wo sonst vollautomatische Betriebsabläufe wie Lokwechsel, Vorspannbildung und Schiebedienst im Dauerbetrieb zu sehen sind. In puncto Authentizität sehe ich die Modellbundesbahn mit Abstand führend! Sie ist mehr eine Eisenbahn ins Modell umgesetzt als eine typische Modelleisenbahn. Zudem betten wir eine Menge an Funktionsmodellen in den Sommer 1975 ein, so dass diese Bahn nicht nur Fachleute begeistert, sondern auch Familienpublikum anspricht“, erklärt Karl Fischer.
Fotos: M. Tiedtke/ A. Stirl www.modellbundesbahn.de