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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten
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Detmold (red). Traditionell laden die Landwirtschaftskammer, die landwirtschaftlichen Kreisverbände Paderborn und Lippe und die Sparkasse Paderborn Detmold interessierte Landwirt aus der Region in die Sparkassen zu einem fachbezogenen Vortrag und zum Austausch ein. 120 Gäste sind der Einladung gefolgt und verlebten einen abwechslungsreichen Abend. 

Als Gastredner konnte in diesem Jahr Prof. Dr. Reimer Mohr von der Hanse Agro Unternehmensberatung gewonnen werden. Unter der Überschrift „Stresstest Landwirtschaft“ zeigte Prof. Dr. Mohr auf, dass landwirtschaftliche Betriebe aktuell von vielen Umbrüchen gleichzeitig betroffen sind. Regelmäßig treten neue Stressfaktoren auf, die vom Markt über die Inflation bis zur Politik auf die landwirtschaftlichen Betriebe einwirken. Die finanziellen Risiken für die Höfe haben dadurch insgesamt zugenommen. Deutlich wurde Prof. Dr. Mohr mit seiner Einschätzung, dass Betriebe mit niedrigem Eigenkapitalanteil bei unterdurchschnittlichen Ergebnissen kaum eine Überlebenschance haben.

Detailliert wurden am Abend die Auswirkungen der Inflation und die aktuelle Kostenentwicklung, der sinkenden Nachfrage bei Schweinen und der schwankenden Weltmarktpreise für Getreide beleuchtet. Auch der Einfluss steigender Pachten und der immer stärkeren Regulierung durch die europäische Agrarpolitik wurden nicht ausgespart. 

Auf die Frage „Was ist zu tun?“ hatte Prof. Dr. Mohr konkrete Antworten und Empfehlungen. Es sei wichtig, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und auf dieser Basis eine Strategie für den eigenen Hof zu entwickeln. Entscheidungen trifft man besser nicht spontan sondern auf Basis mehrjähriger Instandhaltungs- und Investitionsplänen, so der Experte. Dabei ist es auch wichtig, in Worst-Case-Szenarien zu denken. Was passiert, wenn Kosten um 5% steigen, die eigenen Absatzpreise um 5% sinken und die Zinsen um 2% steigen? (5-5-2-Regel). Bei Pachtverträgen lautete die Empfehlung, über Anpassungsklauseln zu verhandeln, auch wenn dies leichter gesagt ist als getan. Grundsätzlich empfahl Prof. Dr. Mohr, die Krise auch als Chance zu sehen und zu nutzen.

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