Kreis Höxter (red). Stürme, Überschwemmungen, lange Stromausfälle, Cyberattacken und andere Extremereignisse können vielfältige Folgen haben und auch die Trinkwasserversorgung beeinträchtigen. Um gemeinsam über das Krisenmanagement im Fall einer Trinkwasser-Notlage zu beraten, haben sich auf Initiative des Kreises Höxter und der Gas- und Wasserversorgung Höxter (GWH) rund 60 Vertreter der Städte, Wasserversorger und Gesundheitseinrichtungen im Kreis Höxter und des Nachbarkreises Holzminden zum fachlichen Austausch in Höxter getroffen.
„Damit in einem Krisenfall alle beteiligten Institutionen schnell und reibungslos zusammenarbeiten können, ist es wichtig, die notwendigen Sofortmaßnahmen eng miteinander abzustimmen“, erklärte der Leiter des Fachbereichs Gesundheits- und Veterinärwesen beim Kreis Höxter, Dr. Ronald Woltering, der die Veranstaltung moderierte. In Fachvorträgen wurden unterschiedliche Aspekte der Notversorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser beleuchtet.
Der Geschäftsführer der Gas- und Wasserversorgung Höxter (GWH), Matthias Bieler, sprach über die Vorkehrungen der Versorger. Die GWH habe im Jahr 2022 mit Bundesfördermitteln die technische Ausstattung für den Krisenfall verbessert „Die Trinkwasserversorgung muss auch im Not- und Katastrophenfall weiter funktionieren“, sagte der GWH-Geschäftsführer. Alle Anlagen der Trinkwasserversorgung in den Versorgungsgebieten der GWH seien mit der Möglichkeit der Notstromeinspeisung ausgestattet worden. Auch seien leistungsstarke mobile Generatoren angeschafft worden. „Damit ist die Gas- und Wasserversorgung Höxter für Krisen- und Notfallsituationen bestens aufgestellt“, resümierte Matthias Bieler.
Wie im Krisenfall die Trinkwasserversorgung in medizinischen Einrichtungen sichergestellt wird, erläuterte Hygienefachkraft, Michael Rüsenberg, von der Firma Hycom – Hygiene und Service. Über das Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz bei einer Störung der Trinkwasserversorgung informierte Danusorn Jaroenjit von der Abteilung Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz des Kreises Höxter.
Oberstleutnant Thomas Walther vom Kreisverbindungskommando Höxter informierte in seinem Vortrag, wie die Bundeswehr mit ihren besonderen Fähigkeiten bei einer Notlage Katastrophenhilfe leisten kann. Ein weiteres Thema war die Laboruntersuchung der Wasserqualität in Krisenlagen. Darüber referierte Dr. Wiebke Miehe vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Über wasserrechtliche Fragestellungen bei der Trinkwasserversorgung in Notsituationen informierte der Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft und anlagenbezogener Gewässerschutz des Kreises Höxter, Thomas Warnecke.
„Die Teilnehmenden konnten Einblicke in die Arbeit der anderen und die besonderen Herausforderungen in einer Trinkwasser-Notlage gewinnen. Das ist sehr wertvoll für eine gute Zusammenarbeit im Ernstfall, der hoffentlich nie eintreten wird“, sagte abschließend der Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Höxter, Dr. Ronald Woltering.
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