Brakel (red). Jedes Jahr richtet der Maiszünsler große Schäden in Maisbeständen an. Die Folge: Ertragsverluste sowie Qualitätseinbußen. Regional wird seit dem 20. Juni verstärkte Flugaktivität des Maiszünslers beobachtet. Der Hauptzuflug wird in diesen Tagen erreicht. Die AGRAVIS Raiffeisen AG unterstützt Landwirte bereits seit zehn Jahren erfolgreich bei der biologischen Bekämpfung des schädlichen Maiszünslers – mit Unterstützung moderner IT in Form von Quadrokoptern. Derzeit sind die Experten der AGRAVIS rund um Brakel unterwegs, um Landwirten zu helfen, Schäden im Maisbestand zu vermeiden.
In diesem Jahr fliegen die Falter aufgrund der hohen Temperaturen im Mai deutlich früher. Aktuell sind die ersten Eigelege in den Kontrollstationen der AGRAVIS zu finden. Diese Phase ist für die Ausbringung von Schlupfwespen zur biologischen Bekämpfung des Zünslers ideal. Bei den aktuellen Witterungsbedingungen werden die Larven in etwa acht Tagen heranreifen und schlüpfen.
„Es gibt nur ganz wenige Tage im Jahr, an denen wir den Quadrokopter einsetzen können, um mit Schlupfwespenlarven den Maiszünsler effektiv zu bekämpfen“, erklärt Reinhold Wintergalen, Pflanzenbau-Vertriebsberater der AGRAVIS Raiffeisen AG. Dank spezieller Licht- und Pheromon-Fallen kann er bestimmen, wann der Zünsler in die Maisflächen fliegt, um Eigelege zu platzieren.
Die daraus schlüpfenden Larven bohren sich in die Maispflanzen und schädigen die Stängel. Beschädigte Pflanzen knicken ab, es entstehen Qualitäts- und Ertragseinbußen. Die Schlupfwespen, die in kleinen Kugeln aus dem Hexakopter ausgebracht werden, legen ihre Eier in die Gelege des Maiszünslers und reduzieren dadurch die Befallsstärke und somit den Schaden für den Landwirt.
„In Nordrhein-Westfalen sind wir der einzige Anbieter für solche Einsätze. Wir haben in den Befallsregionen Fallen platziert, und unsere Genossenschaften liefern uns Informationen und Ergebnisse“, so Reinhold Wintergalen. Diese Art der Bekämpfung des Maiszünslers hat einen sehr großen Vorteil zur herkömmlichen Methode. Sowohl die Pflanze als auch der Ackerboden kommen nicht mit chemischen Substanzen in Berührung. Die Methode wirkt, etwa zwei Drittel des Schädlings werden vernichtet. Abseits der biologischen Bekämpfung des Maiszünslers sollten Landwirte in Befallsregionen die vorbeugenden Maßnahmen weiterhin konsequent durchführen. Hier ist vor allen Dingen das Häckseln der Pflanzenreste nach der Maisernte ein entscheidender Arbeitsgang – sowohl nach Silomais als auch nach Körnermais.
Dadurch werden die Maisstoppeln zerstört und die Strohrotte gefördert. Die Zünslerlarve kann mangels Stoppelresten schlechter überwintern. Durch konsequentes Mulchen kann der Ausgangsbefall für das nächste Jahr somit deutlich reduziert werden.
Foto: AGRAVIS